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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 2.1990
Seite: 55
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-02/0057
Der Eingang zurYilla Aichele. von 1939 bis
Kriegsende Dienststelle der Gestapo. Aus den verschlossenen
Kellerluken drangen Schreie der Gefolterten

Sitz des Sicherheitsdienstes ist das Eckhaus Schwarzwaldstraße 1. Die von Berlin gestellten
Aufgaben lauten: Stimmungsberichte aus dem Volk geben: die wirtschaftliche Situation vor
Ort ermitteln: Informationen aus dem Ausland beschaffen. Der SD schafft sich ein Netz von
Verbindungsmännern aus Industrie. Handwerk. Landwirtschaft. Schulen und anderen Lebensbereichen
, die regelmäßig Berichte abliefern. Für den "Nachrichtendienst" werden geheime
Agenten gewonnen, darunter auch Schweizer, die bei ihrer beruflichen Tätigkeit in Basel an
interessante Informationen über die Schweiz und dort lebende Emigranten herankommen.'1*'

Qualen und Tod im KZ

Jeder in Lörrach weiß, daß es Konzentrationslager gibt. Das macht vorsichtig. Viele kennen
Leute, die eingeliefert worden und später wieder aufgetaucht sind, aber in der Regel über ihre
Erlebnisse schweigen. Daß sie nichts erzählen werden, dafür haben sie unterschreiben müssen
bei ihrer Entlassung. Sollten sie sich nicht daran halten, sie würden erneut eingeliefert.

Ein Mann aus Lörrach, als Kommunist am 7. November 1933 mit sieben Kameraden
frühmorgens verhaftet und vor Mittag noch ins KZ Heuberg gebracht, hat zehn Jahre nach
Kriegsende seine Erinnerungen niedergeschrieben: der erschütternde Bericht wird im Stadtarchiv
aufbewahrt.59'Nach sechs Wochen sadistischer Quälerei in Heuberg durch SA- und SS-
Wachmannschaften, nach einem Martyrium, wie es viele aus Lörrach und Hunderttausende im
Reich erleiden müssen, kommt er als gebrochener Mensch zurück nach Lörrach. Im Sommer

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