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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 2.1990
Seite: 60
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-02/0062
Die Stellungnahme gegen Franz Unser hat "i. V." der Rektor der "Abteilung Adolf-Hitler-
Schule" (Fridolinschule) unterzeichnet. Auch er muß weichen. Im September 1933 nämlich
schreibt der Rektor der Gesamtvolksschule (bis vor kurzem noch Oberlehrerund Ortsgruppenleiter
der Partei in Haagen) an das Kultusministerium in Karlsruhe und verlangt, es müsse sein
Rektorkollege. 58 Jahre alt. in den einstweiligen Ruhestand versetzt werden. Aus der
Begründung: "Der Abbau ist nötig, damit sofort der Zentrumsgeist, der immer noch in der
Adolf-Hitler-Schule steckt, seiner stärksten Stütze beraubt wird. Die Gleichschaltung dieses
Postens sollte baldmöglichst vorgenommen werden. Sowohl die Stadtverwaltung, als auch die
gesamte öffentliche Meinung nationalsozialistischer Einstellung verlangt, daß Herr (...)
umgehend von seinem Posten verschwindet."

Mit gleichem Schreiben fordert der Rektor die Entlassung von drei weiteren Lehrern, auch
sie der "Bewegung" gegenüber offenbar kritisch eingestellt. Das sei keine persönliche
Verleumdung, betont der Rektor. "Lediglich das Interesse an der Erziehung unserer Jugend
zum deutschen Menschen und der Standpunkt, daß der Lehrer im Dritten Reiche nicht nur
äußerlich für den totalen Staat sein soll, sondern mit Herz und Hirn, zwingt die Schulleitung
zur Berichterstattung."

Das Kultusministerium kommt den Forderungen aus Lörrach im wesentlichen nach. Der
Rektor der Adolf-Hitler-Schule und zwei der anderen drei beanstandeten Lehrer müssen
gehen.

Indes ist es nicht möglich, die Kollegien gänzlich gleichzuschalten. So scheinen zum
Beispiel im Lehrerzimmer des Hebelgymnasiums nur wenige überzeugte Nationalsozialisten
zu sitzen unter einem Rektor, der als Parteigenosse von Konstanz hierher befördert worden ist
- ein "Opportunist", kein sturer Nazi, lautet das Urteil über ihn. An allen Schulen gibt es noch
Lehrer, die sich von der Partei nicht vereinnahmen lassen.

Hakenkreuz und Hitlergruß an den Schulen:
Das Foto entstand im Hof der Hebelschule während einer
Feier zu Hitlers Geburtstag
Die Hitlerjugend stand stets auf dem rechten Flügel

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