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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 2.1990
Seite: 73
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-02/0075
Die Grenze wird dicht

Als der Krieg beginnt, wird die Grenze dicht gemacht, und kriegswichtige Betriebe in der
Stadt öffnen die lange schon aufbewahrten Umschläge mit Produktionsanweisungen aus
Berlin: Trikes etwa gießt jetzt Bremstrommeln und Getriebegehäuse für Geländewagen.911 Der
Krieg verändert vieles in der Stadt, auch Nebensächliches: So gibt es schon 1940 kein
Fasnachtsfeuer mehr. Einiges ist kaum wahrzunehmen, so der Ausbau von Luftschutzräumen
in Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden. Auf Spaziergängen sieht man (vor allem in
Tüllingen. Stetten und Tumringen) die Wehrmacht Bunker bauen, Artilleriestellungen.
Laufgräben und Unterstände. Aus strategischen Gründen soll 1940 eine Bahnlinie über die
Lücke hinüber verlegt werden ins Kandertal. Nach dem Ende des Frankreichfeldzugs werden
die Arbeiten gestoppt und die Grundstückseigentümer entschädigt.92'

An die Bezugsscheine gewöhnen sich die Menschen rasch. Die Blockleiter der Partei
bringen am Samstag die Lebensmittelkarten. Nur mit den Bezugsscheinen darf man in seinem
Laden Brot und Mehl einkaufen. Kartoffeln. Fleisch. Milch. Öle und Fette. Eier. Zucker und
Marmelade. Hülsenfrüchte. Kaffee. Tee und Kakao. Schwerarbeiter erhalten Sonderzulagen.
Rationiert sind auch Seife, Kohle. Stoffe. Kleider und Schuhe. Anderes kommt in den
Kriegsjahren auf die Liste.

Der Lebensstandard wird anfangs noch einigermaßen gehalten; der Führer will sein Volk bei
Laune halten. Allmählich wird das Mehl fürs Brot gestreckt, das Fleisch rar und die Butter. Auf
dem Wochenmarkt ist das Angebot knapp und wird noch dünner, als 1941 in Haltingen für die
Bauern eine Annahmestelle errichtet wird. Frühmorgens auf dem Marktplatz stellen sich die

Als Nahrungsmittel knapp werden, drängen sich die Bürger bei Sonderzuw eisungen
vor den Geschäften w ie hier vor dem "Fischhüsli" gegenüber dem Bahnhof

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