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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 2.1990
Seite: 79
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-02/0081
Zerschossener Panzer auf der Lücke
Aufzuhalten sind die Franzosen aber nicht

starken Panzervemichtungstrupp der Kreisleitung. Am 24. April, als die Franzosen an einem
sonnigen Frühlingstag schließlich kommen (und rasch noch die Eisenbahnbrücke über die
Wiese gesprengt wird), ist Grüner aber nicht in Lörrach. Er hat sich frühmorgens auf den Weg
nach Efringen gemacht und will einen Mann schnappen, der dort eine weiße Fahne setzte.

Eine Panzerabwehrkanone im Steinbruch vor Brombach zerschießt die ersten beiden
französischen Panzer, die über die Lücke rollen: zehn Volkssturmführer sterben an der Lücke.
Bürgermeister Boos gehört zu den Verwundeten. Er ist es, der den Kampf einstellen läßt. Am
Tag zuvor hat die Basler "National-Zeitung" bereits geschrieben, es habe Boos laut und
deutlich verkündet, er sei nicht gewillt, die Stadt zu verteidigen und in Schutt und Asche legen
zu lassen.

Gestapo ermordet Fremdarbeiter

Bereits vor dem Angriff der französischen Einheiten werden in Lörrach Menschen erschossen
. Ermordet. Der Verantwortliche für wahrscheinlich alle Greuel ist Hans Trops, 1904
geboren und seit 1938 in Lörrach bei der Gestapo im Dienst. Am 22. April, nachts, werden auf
seine Veranlassung in Stetten drei polnische Landarbeiter aus den Häusern ihrer Bauern geholt
und erschossen.10il Im Panzergraben findet man zwei Tage später die Leichen von Stefan
Bronjel (31 Jahre alt). Ignaz Michael Fidor (42) und Josef Zuliki (29). ein paar Schaufeln Erde
über sie geworfen. Die drei sind völlig in die Familien integriert gewesen, denen sie
zugewiesen waren. Dort weinen die Kinder. Die Stettener sind empört. Es stellt sich heraus,
daß auch der Ortsgruppenleiter "Süd" an der Aktion beteiligt gewesen ist. Er wird 1949 vom
Tribunal Superieur in Rastatt zu acht Jahren Zwangsarbeit verurteilt, jedoch vorzeitig
begnadigt.

Gegen Gestapo-Mann Hans Trops verhängt dasselbe Gericht lebenslängliche Haft. Er hat
noch mehr Schuld auf sich geladen. Am 23. April holt Trops morgens um sechs die 25 Jahre
alte Margaritha Chretien aus dem Lörracher Gefängnis heraus, schlägt sie in der Bahnunterführung
Höhe Hebelpark nieder und erschießt sie. Margaritha Chretien, in der Schweiz
geboren und zuletzt in Schopfheim wohnend, ist aus politischen Gründen inhaftiert gewesen,
wie die Kriminalpolizei nach dem Krieg ermittelt hat.

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