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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 2.1990
Seite: 118
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-02/0120
und Rötteln" (das galt für das damalige Kurfürstentum Baden in den Jahren 1803 bis 1806)
und danach unter "Provinz des Oberrheins, oder der badischen Landgrafschaft ... Obervog-
teiamt Schönau ... Amt Beuggen. Oberamt Rötteln. Schliengen. Badenweiler. Stabsamt
Wolfenweiler. Obervogteiamt Heitersheim. Oberamt Staufen...". In der 3. Periode (1809-
1811) wurde der "Wiesenkreis" geschaffen: mit den landesherrlichen Ämtern "Kandern.
Kleinlaufenburg, Lörrach, Müllheim. Säckingen, St. Blasien. Schönau. Schopfheim. Waldshut
". Später erfolgte dann die Zusammenlegung von Dreisam- und Wiesenkreis, wobei
Kandern und Kleinlaufenburg ihrer Selbständigkeit verlustig gingen. - Bleiben wir noch im
Statistischen und erwähnen wir. daß das Amt Lörrach seinerzeit (nach 1832 und vor 1842)
43 Gemeinden mit insgesamt 26 215 Einwohnern (davon 19 410 Protestanten, 6 805
Katholiken, 27 Mennoniten und 273 Israeliten) umfaßte. Die entsprechenden Angaben für den
Landkreis bzw. das Amt Müllheim lauten: 21 232 in 32 Gemeinden, davon 13 831 Prot.,
6 796 Kath.. 9 Men. und 596 Isr. Entsprechend Schönau: 25 Gem. mit insges. 13 240 Einw.
(13 196 Kath.. 44 Prot., keine Men. und keine Isr.!). Und schließlich noch zu Schopfheim: in
28 Gemeinden 14 764 Einw.: 11 754 Prot, und 3 010 Kath. - Die weiteren Angaben und
Ausführungen des Allgemeinteiles lassen sich leider nicht subregional aufgliedern.

Im besonderen Teil - das sei hier vorausgeschickt - umfaßt die Nomenklatur nicht nur
geographische und ortskundliche Stichwörter, sondern von Fall zu Fall auch Personen von
Rang und Berühmtheit (nicht nur Adel, sondern auch Wissenschaft u.a.). Eine erste
Enttäuschung ist es allerdings für uns. kein Stichwort Markgrafschaft bzw. Markgräflerland
zu finden (darüber vgl. u.a. "Das Markgräflerland in den Merian'schen Topographien", 1/2,
1979). Versuchen wir es mit dem Wiesental: zwar Fehlanzeige, aber es gibt immerhin das
Stichwort "Wiese. Flüßchen, entspringt bei der Todtnauer Viehhütte am südlichen Abhänge
des Feldbergs, fließt durch das schöne Wiesenthal, an Fahl. Brandenberg. Todtnau. Schlechtnau
. Gschwänd. Uzenfeld. Schönenbuchen, Schönau. Silbersau, Mehlschau. Marnbach,
Azenbach. Zell, Hausen. Ehnerfahmau. Schopfheim, Gündenhausen, Steinen. Hauingen.
Hagen. Thumringen. Lörrach und Weil vorbei und fällt bei Kleinhüningen in den Rhein. Sie
treibt eine Menge Mühlen und Fabriken, und enthält viele Forellen. Hebel hat die Wiese in
seinen alemannischen Gedichten sehr schön besungen."

Gehen wir einige der hier genannten Orte einmal näher an! Da gibt es einen Artikel
Schönau als Bezirksamt und einen, der dem Amtsstädtchen gewidmet ist: "... hat in 197
Familien und 117 Häusern 17 evangel. und 925 kath.. mit der dazu gehörigen Parzelle
Schönenbuchen 987 Einw.. und liegt am rechten Ufer der Wiese, wo sich das Thal erweitert,
sehr freundlich am östlichen Ufer eines Ausläufers vom Belchen. Die Nahrungsquellen der
nicht sehr bemittelten Einwohner sind Gewerbe. Feld-, Wiesenbau. Viehzucht. Handel und
Arbeiten in den Fabriken. Es sind hier 1 Baumwollweberei mit 100 Stühlen, den Herren
Köchlin von Lörrach gehörig, eine neuerbaute Baumwollspinnerei und Weberei der Herren
Iselin und Belger aus Basel, welche 3 Stockwerke und 2 Dachsäle hat. durch Wasser
getrieben wird, und etwa 250 Arbeiter beschäftigt; ferner mehrere Gerbereien. Färbereien.
2 Mühlen, eine Post (zum rothen Löwen) und noch 5 andere Wirthshäuser..." Man ersieht,
das Gewerbe, sprich die Frühindustrie fasziniert und will detailliert sein, was allerdings aus
der Zeit heraus sehr verständlich ist (dazu vgl. 'Das Markgräflerland im "Großen Adreßbuch"
anno 1845': 3/4. 1980). da man zunehmend darauf angewiesen war, wollte man nicht sein
Glück anderswo versuchen oder gar auswandern. Der angeschlossene Geschichtsabriß gibt
sich kurz, aber immerhin faktenreich: "Sch. ist alt. war aber anfangs nur klein und
unbedeutend...", es schließt die Zügehörigkeit zum Besitztum des Klosters St. Blasien an,
ferner die Pfarreigeschichte ("Mit Mühe brachte es St. Blasien dahin, daß die Reformation
hier nicht festen Fuß faßte..."): auch von dem Hauensteiner Aufruhr ist die Rede, von den
Wunden des 30jährigen Kriegs, dann wieder von der großen Überschwemmung anno 1801

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