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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 2.1990
Seite: 120
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-02/0122
Weil, in jener Zeit noch unbedeutend, ein "Pfarrdorf, vom Amtsorte Lörrach 1 St.
südwestlich gelegen, hat in 165 Häusern und 239 Familien 1085 evangel. und 52 kathol., mit
Leopoldshöhe und Schusterinsel 1202 Einwohner, welche wohlhabend sind ... W. ist alt. und
gehörte in frühester Zeit den Herren Münch von Münchenstein ... Im J. 1702 brannte W. fast
völlig ab." - Zu Leopoldshöhe: "Weiler, zur Pfarrgemeinde Weil gehörig ... hat mit Schuster-
Insel 65 evangel. Einw. Es ist hier ein Hauptzollamt bei der Schuster-Insel und ein
Wirthshaus. Auch dieser neuangelegte Ort hat den Namen von dem jetzigen Großherzog"
(wie Leopoldshafen bei Karlsruhe). Unter Schusterinsel findet sich dann lediglich ein
Verweis auf Leopoldshöhe.

Da findet sich übrigens in einem ausführlichen Stichwort "Schwarzwald" noch eine
Passage zum Wiesental: "Im Wiesenthaie befinden sich eine Menge Fabriken, die Bewohner
der Pfarrei Todtnau ziehen als Bürsten- und Zunderhändler in die fernste Umgegend
Bleiben wir jedoch noch im Wiesental. dem Herzstück der oberen Markgrafschaft - "Rötteln.
Ruine und Pfarrkirche der Pfarrgemeinde Thumringen ... hat 38 evangel. Einw. in 6 Familien.
Die Kirche mit wenigen Häusern liegen südlich vom Schlosse und sind die Ueberreste des
Marktfleckens R., der in früherer Zeit bedeutend war, ein Oberamt und eine lateinische
Schule hatte, die Kirche wurde im J. 1401 erbaut. Das Schloß selbst steht auf dem niedern
Gebirgszuge, und bietet eine schöne Aussicht nach dem Wiesenthaie dar... R. wurde oft
belagert... 1638 von dem Herzog Bernhard v. Weimar erobert, und 1678 von den Franzosen
gesprengt...". Ruinenkult wurde vom Verf. noch wenig betrieben, und es brauchte noch
einiger Jahre wenn nicht Jahrzehnte, bis man über die Rheinromantik auch unserer Ruinen
sich nicht nur nostalgisch, sondern auch kultur-, bau- und kunstgeschichtlich annahm.
Überhaupt läßt sich von den Beiträgen in unserem Universal-Lexikon sagen, daß sie
unbedingt realexakt abgefaßt wurden und daß man sich andrerseits häufig auf Schöne-
Aussicht und knappste Gebäudebeschreibung beschränkte, die Erwähnung Hebels ist daher
desto höher zu veranschlagen.

"Istein. Pfarrdorf, vom Amtsorte Lörrach 3 St. nordwestlich entfernt, mit 436 kath. Einw.
in 91 Häusern und 97 Familien... hat einen guten Weinbau. Die St. Veitskirche, welche nahe
dabei steht, liegt sehr romantisch, dicht am Rheine und am Isteiner Klotze, einer jähen und
hohen Felsenwand, an welcher die Wellen des Rheins anprallen. Ein schmaler Steg führt an
dieser Felsenwand vorbei."

Gute anderthalb Spalten nimmt das Stichwort "Kandern" ein. Die Industrie kommt darin
nicht zu kurz: u.a. Papierfabrik. Seidenfabrik, Wollspinnerei und Halbtuchfabrikation,
Leinwandbleiche und Halbleinwalke, Ziegelbrennerei, Glockengießerei. Mühlen vielfacher
Art, "mehrere tüchtige Hafner" ... Von Gebäuden sind zu erwähnen: das Forsthaus, die
Gebäulichkeiten der Berg- und Hüttenverwaltung ... Es ist hier ein großes Eisenwerk,
welches einen Hochofen mit einem Cylindergebläse. eine Großschmiede mit 2 Großfeuern
und eine Kleinschmiede mit einem Kleinfeuer enthält: die Großfeuer sind mit Glühöfen
versehen, worin die Gebläseluft erwärmt, und das zu verfrischende Roheisen zum Einschmelzen
im Frischfeuer vorbereitet wird. In den Kaminen der Frischfeuer sind Backöfen
und Waschkessel angebracht, wodurch vieles Holz erspart wird. Die jährliche Eisenproduktion
beträgt etwa 12 000 Ztr. Roheisen und 2 000 Ztr. Stab- und Kleineisen Das läßt uns
unwillkürlich an Hausen denken, und wir kehren nochmals ins Wiesental zurück: "Zu H.
gehört das erwähnte Eisenwerk, welches an der Wiese selbst und nahe an der Straße ins
hintere Wiesenthal liegt. Es sind hier die nöthigen Wohn- und Betriebsgebäude und ein
Wirthshaus ... Es werden hier jährlich 12 750 Zentner Roheisen und 5 420 Zentner Streck-
und Zaineisen (Kleinstück) produzirt. dessen Erlös etwa 110 420 Gulden (= ca. 12 Mill. DM
nach heutiger Währung!) beträgt. Das Erz wird von Kandern bezogen, das Eisen geht
meistens in die Schweiz....". - Ein Stichwort Hebel liegt so und so nahe: "... Johann Peter,

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