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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 2.1990
Seite: 124
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-02/0126
Hausen erhält einen Pfarrer

Klaus Schubring

/

Vorfragen

1740 gilt als das Jahr, in dem Hausen im Wiesental den ersten eigenen Pfarrer erhielt. Die
Zahl beruht auf einer Angabe in der Ortsgeschichte von G. Behringer und R. Zumtobel.111990
werden seitdem 250 Jahre vergangen sein. Die evangelische Kirchengemeinde rüstet deshalb
zu einem Jubiläum.

Stimmt das Jahr 1740 aber? A. Eberlin hatte in seiner Stadtgeschichte von Schopfheim 1749,
an anderer Stelle (und weniger deutlich) jedoch 1742 angegeben.2' Außerdem weiß man. daß
die heutige evangelische Kirche von Hausen 1738 im Bau war.3' Kann so schnell danach unter
einer bekanntlich sehr sparsamen Kirchenverwaltung die Erhebung zur Pfarrei gefolgt sein?
Oder ergab sich gerade doch das eine aus dem anderen?

Jedenfalls blieb die Ausgliederung von Hausen für längere Zeit die einzige Abtrennung
einer neuen Pfarrei von dem großen Kirchspiel Schopfheim. Wie ist das zugegangen? Wer
wirkte dafür, wer dagegen?

Die zahlreich erhaltenen Akten überliefern nicht nur die Daten, sondern ein vielfach
verschlungenes, überraschendes Geschehen. Sein wesentlicher Ablauf soll im folgenden
dargestellt werden.

//

"mit Predigen ordentlich versehen"

Die erste Unterlage, die den Gedanken enthält, in Hausen einen eigenen Geistlichen
anzustellen, bringt zunächst die erwünschte Bestätigung, daß der Bau der heutigen evangelischen
Kirche noch im Jahre 1738 beendet werden konnte. Am 2. Oktober 1738 gehen nämlich
der Landvogt v. Leutrum, der Landschreiber Süß und der Röttier Spezial-Superintendent
Hölzlin in einer Eingabe an die damalige vormundschaftliche Regierung davon aus. daß
"nunmehr die Kirche zu Hausen gantz new in hinlänglicher Größe erbaut" ist.4'Die eigentlichen
Bauarbeiten waren also spätestens im September abgeschlossen worden. Zur finanziellen
Seite geben dieselben Gewährsmänner am 13. November 1738 an. Samuel Burckardt. seit

1736 Pächter des Hausener Eisenwerkes.51 habe zum Bau der Kirche etwas verehrt, also einen
Zuschuß geleistet. Die Gemeinde wird 1742 versichern,6' sie habe sogar fast 600 fl.7' zur
Herstellung und zum Ornat, zur Ausstattung, beigetragen. Allerdings dürfte diese Zahl bewußt
hoch gegriffen sein, denn das Dorf will zeigen, wie sehr es belastet ist. Der Bauüberschlag von

1737 hatte dagegen mit ungefähr 700 fl. als reinen Baukosten gerechnet.8' Allerdings lassen
sich die später auftauchenden finanziellen Hinweise nicht ohne weiteres mit dem Überschlag
verrechnen.

In der Eingabe vom 2. Oktober 1738 berichten der Landvogt, der Landschreiber und der
Röttler Spezial außerdem, daß "die daselbst befindliche(n) Bergwercks-Bediente(n) alle
Sontag eine Predigt und in der Woche bißweilen eine Betstund darinnen (d.h. in der Kirche)

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