Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 2.1990
Seite: 150
(PDF, 30 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-02/0152
In französischer und deutscher Sprache werden elsässische Worte und Spruchweisheiten
nach Sachgruppen zusammengestellt, französisch sowie größtenteils auch Schriftdeutsch
erklärt.

In zehn Sachgebieten, die sich wie Schubladen an einer alten Kommode gebrauchen lassen,
erfährt der Interessierte alles über Geld und Wertbezeichnungen, Zeit und Wetter, Mensch
und Tod, Familie und Liebe, Stadt und Staat usw..

Werte Festversammlung,

erlauben Sie mir, anstelle langer Erörterungen aus dem "Thematischen Wörterbuch" zu
zitieren:

"Vor dr Hochzit heert me: 'Du bisch min Biesele!'
Noch dr Hochzit awer: 'Du bisch min Bäsele!'"2)

Der Französisch Sprechende und sich Deutsch Ausdrückende erfährt damit eine alte
Lebensweisheit, die lautet:

"Vor der Hochzeit sagt man: Du bist mein kleines, liebes Streichelkätzchen,

nach der Hochzeit aber heißt es: Du bist die, die mich bestimmt."

Oder:

"Machsch nix an d Angel, fangsch oi ke Fisch."

"Tust du nichts an den Angelhaken, so fängst du auch keinen Fisch." 3>
Wem verdanken wir dieses informative, umfassende Werk, welches zu Recht den
Anspruch erhebt, ein Schatz für heute und über das Jahr 200 zu sein?
Von einem "Elsaß-Liebschter" wurde die Thesis "ewers Elsässisch" verfaßt.
Ich spreche von

Monsieur Claude Guizard

Präfekt des Departement Haut-Rhin
aus Colmar.

Monsieur Guizard hat

mit zäher Geduld
großer Kleinarbeit
intensiver Begeisterung
sensibler Umsicht und
vorbildlichem Einfühlungsvermögen

das Werk geschaffen und damit nicht nur den Menschen im Elsaß einen großartigen und
bleibenden Dienst erwiesen.

Claude Guizards Wiege stand nicht im Elsaß, sondern in der Metropole Frankreichs, in
Paris. In dieser bedeutenden Weltstadt erhielt Monsieur Guizard auf Eliteschulen seine
Ausbildung als Jurist. Er trat in den öffentlichen Verwaltungsdienst. In dieser Funktion wirkte
er an mehreren Orten Frankreichs, bis ihn ein gutes Geschick 1981 als Souspräfekt nach
Mulhouse und dann 1986 als Präfekt nach Colmar schickte. Da konnte er dann im Hören auf
die Menschen vor Ort und die Kenner der elsässischen und lothringischen Sprache neben den
vielen dienstlichen Verpflichtungen, die einem Präfekten obliegen, im engsten Kontakt zum
Volk und im Umgang mit Sprachforschern und Wissenschaftlern über die elsässische Sprache
Brücken bauen; Brücken, die im eigenen Land und Staat zueinander bringen; Brücken aber
auch, die über die Grenzen des Landes führen.

Das Präsidium des Hebelbundes hat darum beschlossen, Monsieur Claude Guizard den
"Hebeldank" 1990 zu überreichen. Mit seinem "Tresor dialectal" werden zum ersten Wörter

150


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-02/0152