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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 2.1990
Seite: 182
(PDF, 30 MB)
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dertsn vertreten, wobei freilich nicht nur Stadtbeschreibungen, sondern auch Persönliches miteingeflossen
ist. Dichterisches gibt es praktisch nicht - im Gegensatz zu anderen, poetisch wohl berühmteren, bzw.
vielfältigeren Stätten: werfen wir etw a einen Blick auf das benachbarte Freiburg: zwar findet sich nur eine
einzige Stichreproduktion (die Vaubanfestung nach einem französischen Kupferstich um 1700). an
Texten jedoch neben J. Bader. G. Schwab und K. Geib eher poetisch der schon öfters zitierte Dorothea-
Schlegel-Brief an ihren Gatten am 25. April 1818 bzw. vom 29.4.18. sodann aus einem Brief der Henriette
Feuerbach vom April 1840, femer der ebenfalls sehr bekannte Brief der Marianne Willemer an Goethe vom
7. November 1828. und schließlich ein Paul Rosenwall über das Freiburger Münster von 1824 (aus
Schefolds 'Schwarzwald'-Band zitiert) sowie eine Passage von Franz Schneller aus dessen 'Brevier einer
Landschaft' (übrigens 1947 erstmals und 1984 - vom Rez. neu hrsg. - letztmals erschienen), desgleichen
noch ein längeres Zitat aus Ricarda Huchs 'Im alten Reich' (erstmals übrigens Bremen 1927).

Entschieden mehr dichterisch gibt sich etwa Heidelberg mit Hölderlin und Jean Paul oder auch Baden-
Baden mit Justinus Kemer. Jung-Stilling. Kasimir Edschmid und Reinhold Schneider. Zugegeben, 60
Städte auf gut 300 Druckseiten haben es nicht leicht. Das Quellenverzeichnis stellt die Fülle der Auszüge
und Zitationen unter Beweis: bedauerlich jedoch, daß das Bildquellenverzeichnis nur summarisch arbeitet.
Waldshut etwa werden - im Gegensatz zu den vier Lörrach-Seiten - nur drei Seiten eingeräumt:
reproduziert findet sich ein Aquarell von E. Federle (um 1830). an Texten zuerst ein knapper Geschichtsabriß
, danach Merian-Text aus dessen 'Topographia AJsatiae'. dann noch Wilhelm Heinse in Waldshut'
(aus seinen Tagebüchern. Juli 1780) sowie Friedrich Nicolai mit einer Wutachtalbeschreibung aus seiner
Deutschland- und Schweizreise von 1781.

Der Rez. weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, größere Räume in ein solches Unternehmen
einzugliedern. Eine Gesamtschau kann es hier nur im Sinn eines exemplarischen Anschauungs- und
Lesebuches geben. Die Miteinbeziehung von Schriftsteilem aus unsern Tagen mag einerseits verdienstvoll
sein, andrerseits wird dadurch der nötige historische Rahmen nochmals kräftig reduziert. Was die
Bildwiedergaben angeht, so wurde zwar gewiß darauf geachtet, ein breitgefächertes Kaleidoskop anzubieten
, jedoch gibt es für die einzelnen Kapitel entschieden zu wenig Varianten. So muß vieles dem Zufall
überlassen bleiben, denn eine Systematik konnte (und sollte?) nicht stattfinden, was der ehemalige
verdienstvolle Direktor des Deutschen Literaturarchivs in Marbach freilich von vornherein gewußt haben
mußte. Denn die Stiche und Veduten sind in der Regel ein noch weiteres Feld als die dazugehörigen Texte,
auch wenn diese mit dichterischer Freiheit ausgestattet sind.

Helmut Bender

Im Schwarruälder Herrgottswinkel (Oberes Wiesental)
gesehen von Werner Dold. beschrieben von Gerhard A. Jung
(144 Seiten; 245 x225; 150 vierfarbige Abbildungen)

Im Oktober 1989 schrieb Gerhard Jung an seine Freunde u.a.:"... nun leg ich sie Euch ans Herz, meine
Liebeserklärung an das obere Wiesental. den 'Schwarzwälder Herrgottswinkel'. in dem ich geboren und
aufgewachsen bin und mich noch immer am wohlsten fühle." Das spürt man denn auch, wenn man die
Begleitworte, die unser Gerhard Jung auf der Wanderung durch seine engste Heimat uns sagt, auf sich
wirken läßt. Und wer von uns möchte nicht dabei sein und froh "zueloose"? - Gerne greift man nach dem
erfrischenden Gang durch den Herrgottswinkel zum "Schmecksch de Brägel". "Wurzle un Blatt":
"D'Heimet uf em Wald" oder was immer Gerhard Jung als Heimatkünder ausweist und liebenswert macht.

An Werner Dold -oder ist's der Verleger, der dafür verantwortlich ist?- habe ich allerdings einen Wunsch
füreine spätere Auflage: Ist es nicht möglich, die schönen Großbilder mit einem eingefalteten, auslegbaren
Doppelblatt voll dem Auge zugänglich zu machen (anstatt sie mit einer Einheftung zu verunstalten)? Diese
Forderung wurde schon so oft bei Bildbänden vorgebracht, daß man ihre Wiederholung fast nicht mehr
vorzubringen wagt...

Den Dank an unseren Gerhard Jung gebe ich ihm mit dem abgewandelten Schlußwort aus seinem
eingangs erwähnten Brief vom letzten Oktober zurück: Ein herzliches Vergeltsgott Dir. Gerhard, der Du
Deiner Freundschaft und Liebe zu Deiner Heimat so beredt und schön Ausdruck zu geben verstehst!

Martin Keller

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