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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 2.1990
Seite: 186
(PDF, 30 MB)
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als da u.a. sind Lukrez und Spinoza, Luther. Mozart und Beethoven. Hans Thoma und Albert Schweitzer
(die vier Zeilen zu letzterem allerdings enttäuschend). Dann endlich Heimat- und Landeskundliches wie
"Fahrt über den Hotzenwald" oder "Basel", aber auch "Abschied vom Wallis". Daß es Sentimentalitäen
oder doch Sensibilitäten gibt, ist verzeihlich (etwa in "Sonne und Wein": "Die blonde Mutter Sonne /Tränkt
ihre Kinder gut / Mit Wein, in dem die Wonne / Des ganzen Jahres ruht"), aber eben erneut burtisch (und
vielleicht ist es gerade ein Mitverdienst der Herausgeber, auch derartige Zeilen zu bringen und nicht nur
die "creme de la creme" abzuschöpfen). Die Gedichte unter "Zeit und Ewigkeit" versöhnen, und man
möchte gerade hier bedauern, daß sie nicht in alemannischer Mundart geschrieben wurden (doch wage
keiner, sie diesbezüglich "rückübersetzen" zu wollen!).

Besondere Sorgfalt hat der Verlag den farbigen Reproduktionen angedeihen lassen, was sich gewiß
verlohnte. Doch auch die wiedergegebenen Zeichnungen Burtes kommen dem Charakter der Nachlaßgedichte
zurecht. Eine Verlebendigung ist hier gelungen, wie es im Nachwort heißt:

"Hermann Burte auch heute noch geliebt, gehaßt? - Dann: immer noch lebendig!" Der Band bestätigt's,
wenngleich der Rezensent das "Dann" lieber durch ein "Trotz allem" o.ä. ersetzt gewußt hätte.

So kommt es jetzt darauf an, diese jüngste Burte-Publikation nicht nur den Freunden des Dichters,
sondern auch seinen Kritikern in die Hände zu spielen. Daß diese solche Verse großteils als antiquiert
bezeichnen und interpretieren dürften, ist allerdings zu erwarten - doch wann was antiquiert, entscheiden
letztlich ja nicht sie, sondern der Zeitgeist und die Zukunft (ohne zu zitieren "Was bleibet aber, stiften die
Dichter...").

Helmut Bender

Edgar Schmid (Herausgeber): Wenn Gottes Liebe Kreise zieht
150 Jahre Pilgermission St. Chrischona (1840-1990)
Brunnen Verlag Gießen Basel. ISBN 3-7655-5745-5

In der Regio ist sie bestens bekannt, "die Chrischona", als Ausflugsziel, als Standort des höchsten
Fernsehturms, weniger aber als Ort der Besinnung und der Einkehr. Wer darüber mehr erfahren möchte,
dem sei die sehr schön aufgemachte Festschrift zum 150-jährigen Jubiläum der Pilgermission St.
Chrischona anempfohlen. Ausführlich wird in diesem 132-seitigen Buch auf die Entstehung dieses
grenzüberschreitenden Missionswerkes eingegangen, das aus der Pietismusbewegung des letzten Jahrhunderts
hervorgegangen ist und seine erste und entscheidende Prägung durch den schwäbischen
Pfarrerssohn Christian Friedrich Spinler (1782-1867) erfahren hat. Als eine kraftvolle und von tiefer
Gläubigkeit durchdrungene Person wird Spittler vorgestellt. Allein im Umkreis von Basel gehen 30
Gründungen der Inneren und Äußeren Mission auf ihn zurück, so z.B. die Basler Bibelgesellschaft, die
Basler Missionsgesellschaft, die Armenschullehrerbildungs- und Kinderrettungsanstalt Beuggen, die
Taubstummenanstalt, das Kinderspital in Basel, das Diakonissenhaus in Riehen und eben auch die
Pilgermission St. Chrischona. Es lohnt also sehr wohl, sich mit dieser Persönlichkeit auseinanderzusetzen,
aber auch mit seinen tatkräftigen Nachfolgern. Es sind bis zum heutigen Tag nur vier, eine erstaunlich
geringe Zahl für eine 150 jährige Geschichte!

Allen, die sich für das Wirken der Chrischonagemeinschaft heute interessieren, ist diese Veröffentlichung
ein zuverlässiger Wegweiser. Für den archäologisch und kunstgeschichtlich interessierten Leser ist
außerdem ein Artikel von Kantonsarchäologe Dr. R. Moosbrugger angefügt, der in Wort und Bild über die
baugeschichtliche Entwicklung der kostbaren Chrischonakirche berichtet.

Alles in allem, eine lesenswerte Schrift, die ein Kapitel Kirchengeschichte unserer Heimat beleuchtet.

Helmut Bauckner

Des Lahrer Hinkenden Boten neuer historischer Kalender
für den Bürger und Landmann auf das Jahr 1991
Druck und Verlag Moritz Schauenburg. Lahr

Wie läßt sich die atemberaubende Geschwindigkeit, in der sich gegenwärtig die Weltgeschichte
vollzieht, mit einem Jahreskalender vom Stil des "Lahrer Hinkenden Boten" vereinbaren? Gibt er doch
schon in seinem Titel zu verstehen, daß er nicht der schnellste Zeitbote sein kann. Doch das hat er sich nie

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