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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 1.1991
Seite: 12
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Aufenthalt für einige Tage diente, wenn sie in den umliegenden Dörfern Gaben sammelten.
Diese Methode des Erwerbs von Geld und Sachwerten zum Lebensunterhalt wurde durch den
Franziskanerzweig der Kapuziner - ein solches Kloster besteht noch im stadtnahen Dornach
- bis in unsere Jahrzehnte aufrechterhalten. Nur wurden die gesammelten Gaben an Naturalien
bei einer befreundeten Familie eingelagert und dann ins Kloster gefahren.

Den Bettelorden lag es nicht an Gütererwerb, weshalb die in unserm Falle bescheidenen
Akten nur wenig Aufschluß geben. Meistens in Zusammenhang mit Jahrzeitstiftungen
vernehmen wir von Zins-aber auch Gütervergabungen an die Barfüßer. Genannt werden
Zinsen und Güter in Müllheim, Huttingen. Weil. Schopfheim und Grenzach.

Seit der Reform des Barfüßerordens im 15. Jahrhundert kehrten die Franziskaner wieder
zum strengen Armutsideal zurück. Sie traten ihren Landbesitz an ihnen unterstehende
Frauenkonvente, an die Franziskanerinnen von Gnadenthal in der Spalenvorstadt oder an die
Ciarissen in Kleinbasel, ab. Auch das hauptsächlich von ihnen betreute Spital in Klosternähe
erhielt nominell ihren Besitz. So erscheinen in späteren Jahren keine direkten Käufe der
Barfüßer mehr in den Akten.

Zur Zeit der Reformation traten dann mehrere Brüder in den Dienst der neuen Lehre. Der
letzte Guardian, Konrad Pellikan (= Kürschner), wurde vom Orden seines Amtes entsetzt.
1523 aber vom Rat mit einer Professur an der Universität ausgestattet. Er verließ 1526 den
Orden und siedelte nach Zürich um. In der Kirche der Barfüßer hatten mehrere Kundgebungen
neugesinnter Bürger für die Reformation stattgefunden, die den Rat allmählich zur religiösen
Wende bewogen.

Predigerkloster

Der andere Bettelorden, nur zwei Jahre nach den Franziskanern durch Bischof Heinrich von
Thun 1233 nach Basel berufen, der Orden der Dominikaner, wegen ihrer auffallendsten
Tätigkeit auch Prediger genannt, siedelte ebenfalls vor der Stadtmauer. Die Predigerkirche
steht heute noch und dient der christkatholischen Gemeinde als Gotteshaus, wogegen sich an
Stelle der Konventsgebäude ein Neubau des Kantonsspitals erhebt.

Papst Innozenz IV. hatte dem Predigerorden 1244 strikte verboten, außerhalb seiner Häuser
und Gärten Güter und Zehnten zu erwerben.

Die Basler Prediger hatten ihre Terminierbezirke in Auggen, Badenweiler, Bamlach-
Rheinweiler, Bellingen, Müllheim und Schliengen, dazu das Tal von Schönau mit seinen
Seitentälern und allen bis nach Basel gelegenen Orten. Kurze Zeit, bis 1347. besaßen sie ein
Terminierhaus in Lörrach, das aber gegen ein Stück Rebland eingetauscht wurde. Auch in
Schopfheim befand sich eine solche Herberge, wogegen jene in Schliengen schon 1363
verkauft wurde. 1282 hatte Mechtild Fledin mit Tochter ihr Haus in Säckingen den Predigern
geschenkt. Dieses wurde von den Mönchen ebenfalls als Terminierhaus verwendet. Da diese
Häuser nur während kurzer Zeit v on den Mönchen benutzt w urden. blieben sie vermietet unter
Vorbehalt weniger Räume für die bettelnden Ordensbrüder. Aus Zinsbüchem geht hervor, daß
die Prediger Einkünfte von liegenden Gütern in Binzen seit 1361. in Eimeidingen seit 1358
hatten. Weitere Zinsen flössen dem Kloster aus Brombach. Degerfelden und Rötteln zu. Im
Jahre 1427 standen dem Kloster Weinzinse aus Binzen. Fischingen, Grenzach, Haltingen.
Mauchen und Rheinweiler im Gesamtergebnis von je einem halben Fuder pro Dorf zu. Das
bedeutet ein Gesamtergebnis von ca. 3000 Litern! Es ist wohl anzunehmen, daß dieses
Quantum nicht allein von den Mönchen getrunken wurde. Sehr wahrscheinlich wurde die nicht
für den Eigenbedarf beanspruchte Menge an andere Liebhaber verkauft. Weinzinse in
Haltingen stiftet 1501 Frau Barbara Hefeli. ebenso 1518 Hans Reinhard Schneiderin Egringen

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