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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 1.1991
Seite: 14
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-01/0018
Abb. 7: Kartause am östlichen Stadtrand von Kleinbasel mit den Eremitenhäuschen.
Das Areal ist teilw eise mit Reben bestanden

Der Kartäuserorden geht auf den hl. Bruno von Köln zurück, der mit sechs Gefährten in der
Bergwildnis von Chartreuse über Grenoble ein strenges Einsiedlerleben begann, ohne jedoch
eine Ordensgründung zu beabsichtigen. Erst im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich aus den
Gewohnheiten der Einsiedler, die den Anregungen Brunos folgten, ein eigener Orden. Bis zum
Jahre 1200 bestanden bereits 37 Kartausen. Für die Einhaltung der gemeinsamen Regeln
sorgten die Beschlüsse der jährlich abzuhaltenden Generalkapitel, die dann 1510 erstmals in
Basel gedruckt wurden.

Die Einzigartigkeit des Kartäuserordens besteht in der Gemeinschaft einzelner Einsiedler.
Um Gotteshaus und Kapitelsaal gruppieren sich die einzelnen, abgeschlossenen Mönchshäuschen
mit Gärtchen. Wohn- und Schlafraum und einer Werkstatt für Handfertigkeiten jeder Art.
Außer an Sonn- und Feiertagen wird beim gemeinsamen Tisch nicht gesprochen. Gottesdienste
und Stundengebet versammeln die Mönche auch zu nächtlicher Stunde. Ein besonderes
Merkmal ist das Fasten. Fleischgenuß ist immer, der Genuß von Milchprodukten an allen
Freitagen, in der Advents- und Fastenzeit verboten. Der Orden kennt eine eigene Fastenzeit
vom 14. September bis Ostern, in der nur eine einzige Mahlzeit gestattet ist. Zudem ist einmal
in der Woche Abstinenz, bei der bei Wasser und Brot gefastet wird. Stirbt ein Kartäuser, dann
wird er nur in seiner Kutte bestattet. Rasenziegel decken sein Grab zu. so daß dieses nach kurzer
Zeit nicht mehr auszumachen ist. Kein Kreuz erinnert an den Toten, und er ist für die Welt
ausgelöscht. Einsam und gottverbunden soll der Kartäuser leben und dadurch seine Heiligung
suchen, mit Verzicht auf eine spätere Heiligsprechung!

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