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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 1.1991
Seite: 15
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-01/0019
In die Blütezeit des Ordens fällt auch die Gründung der Basler Kartause. Mit dem
Markgräflerland tritt der Orden 1425 durch den Kauf von zwei Juchart Weidenholz in Riehen
in Kontakt. Die Verkäufer sind Cueni und Eisina Schmid am Heerweg in Riehen. Clewi und
Henni Bertiin. Heini Egklin und Hans Forster verkaufen 1427 den Kartäusern vier Saum
Weißweinzins ab Reben im Banne Weil. Ein Kauf von Reben in den Bannen Tüllingen, Stetten
und Wyhlen sowie von Wald im Käferholz wird als Erblehen gegen einen Zins von zwei Saum
Weißwein an Johannes Forster von Tüllingen weitergegeben. Verkauft hatte das Ganze Heini
Müller von Wollbach mit seiner Frau. Im gleichen Jahr werden Güterzinse in Kirchen
erworben. Im nämlichen Jahr bekennt sich Markgraf Wilhelm von Hachberg zu einer
Zinsschuld von 100 Gulden. Der Klosterstifter Zibol hatte ihm 2000 Gulden geliehen und den
entsprechenden Schuldbrief dem Kloster geschenkt. Ein Jahr darauf erwerben die Kartäuser
den großen und kleinen Dinghof in Liel. müssen aber gleichzeitig den Henni Egkenstein und
Henni Mogenhartz in Fischingen wegen versessener Erblehenszinsen betreiben.

Von den Münch von Landskron kauft das Kloster Kornzinse in Eimeidingen und Huttingen.
und 1439 verzichtet Markgraf Wilhelm von Rötteln auf seine lehensherrlichen Rechte von
Gütern in Fischingen und Egringen, die Clewi Heinrich von Rötteln den Kartäusern verkauft
haue.

In fast regelmäßigen Abständen von drei bis vier Jahren erwirbt die Kartause Güter und
Zinse in Egringen, Kirchen, Tannenkirch und Weil. Die Verkäufer heißen Clewi Pfiff er und
Heini Kleinmann. Im Gegenzug verkauft das Kloster dem Hans Heinrich von Baden im Jahre
1466 das Dorf Liel. Vom offenbar sehr vermöglichen Domkaplan Heinrich Gügelin gelangen
kaufsweise Weinzinse ab Reben in Bettingen. Brombach. Grenzach, Hauingen. Inzlingen.
Istein. Stetten und auf dem Wenken (beute Wenkenhof oberhalb Riehens) 1469 in den Besitz
der Kartause. Im gleichen Jahr kommen Güter in Minsein und Herten geschenkweise an die
Mönche.

Ein besonders großer Zuwachs gelangt in den Klosterbesitz durch die Verpfändung der
Quart des Kom- und Weinzinses durch Bischof und Kapitel von Konstanz. Zu dieser Quart
gehören Güterund Reben in Binzen. Kandern. Otlingen. Rötteln. Sitzenkirch und Wittlingen.
Der 1490 getätigte Handel wird schließlich im Jahre 1527 durch den Verkauf der Quart um
1000 Gulden an das Kloster abgeschlossen. Offenbar befand sich der Bischof zu dieser Zeit
(Reformation) in Geldnöten.

Als einziges Kloster überdauerte die Kartause. allerdings unter großen Schwierigkeiten, die
Reformation. Der letzte Prior aus sehr reicher Basler Familie, Hieronymus Zscheggenbürlin,
hochgebildet und als Vollender des Klosterausbaus sehr kunstreich und aktiv, verließ 1529
Basel und blieb bis 1532 in der Kartause in Freiburg. Als sich die ärgsten Stürme der
Reformation in Basel gelegt hatten, kehrte er wieder in die angestammte Heimat zurück. Die
verbliebenen Mönche durften innerhalb des Klosters sogar wieder ihre Kutten tragen und ohne
Zuzug von außen die Messe feiern. 1536 starb der 75-jährige Greis. Durch das Verbot der
Novizenaufnahme erlosch nach der Mitte des 16. Jahrhunderts der Konvent. Die einzelnen
Mönchszellen wurden im Laufe der Zeit abgebrochen, und in den übrigen Gebäulichkeiten
brachte man das bürgerliche Waisenhaus unter. Die gut erhaltene Kirche, in der sich
beachtliche Grabmäler aus der Zeit des Basler Konzils befinden, dient heute der Lutherischen
Gemeinde für den Gottesdienst.

Neben den eigentlichen Männerklöstern bestanden in Basel zwei Chorherrenstifte, die sich
im Markgräflerland beträchtlichen Besitz erwarben.

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