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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 1.1991
Seite: 18
(PDF, 33 MB)
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oder Lehensnehmer treten in diesen Jahrzehnten auf Werli Truchseß von Fischingen, Hennin
Hemmerlin von Haltingen, Leonhard Sutor von Tüllingen, Clewi Brunner, Werner Schöchli,
Clewi Walch in Kirchen; Johannes Segesser ist in Hiltalingen zu Hause, Hans Schuhmacher
und seine Frau Dorothea Roubers, auch Hans Krebs und Gattin Gredlin Rumpflis wohnen in
Binzen.

In Kirchen amtet 1501 Mathis Ziegler als Vogt; 1520 ist es ein Andres Balgower.

1518 amtet als Vogt zu Eimeidingen Blesy Newelin anstelle des Markgrafen Ernst zu Baden
und Hachberg. Neun Jahre später ist ihm Hans Götterscher gefolgt. Für den Junker Hans von
Schönau übt in Stetten Fridlin Offenhüslin die Vogtgeschäfte aus. Als Familiennamen
erscheinen in diesen Zeiten Cramer und Held in Grenzach. Werrer und Schnider in Stetten,
Schochlin in Kirchen, Ottly in Eimeidingen. Wenk in Mappach, Kuppy in Kirchen, Kanderer
und Teufel in Märkt und schließlich Gressly in Egringen.

Nach der Gründung der Universität im Jahre 1460 suchte der Basler Rat die Chorherrenprä-
benden zur Besoldung von Professuren heranzuziehen. Mit mehr oder weniger sanftem Druck
ließ er Geistliche auf die Pfründen wählen, die zur Übernahme einer Dozententätigkeit fähig
schienen. Dieser Brauch dauerte auch nach der Reformation bis beinahe ins letzte Jahrhundert
an. Nach der Revolution erst verkaufte die Basler Kirchen- und Schulgutverwaltung 1818 die
dem Stift zustehenden Rechte an der Kirche in Eimeidingen um 8400 Gulden an das Land
Baden.

//. Die Frauenklöster

Im Mittelalter hatte die Frau beinahe nur als Ehegattin ihre geordnete Stellung in der Welt.
Unverheiratete Frauen verbrachten ihr Leben in Konventen, Stiften und Beginenhäusern, die
im ganzen Mittelalter eine soziale Aufgabe zu erfüllen hatten. Freilich bestanden unter diesen
religiösen Häusern große Unterschiede, was Rang und Herkunft betraf. In einem Kloster
Finden sich Königstöchter und Mädchen aus hochadligen Häusern: im andern wohnen
bekehrte fahrende Weiber, auch freie Töchterlin. was damals Dirnen bedeutete, die hinter den
schützenden Klostermauern als Reuerinnen ihr bisheriges Leben abbüßten, dafür aber auch
den sozialen Schutz der religiösen Gemeinschaft und der Behörden und anderer Wohltäter
genossen. Wurden oft schon Kinder einem Konvent anvertraut, ehe sie mündig waren, traten
andererseits Witfrauen nach reich bewegtem Leben als Nonnen oder Pfründerinnen in ein
Ordenshaus.

Basel beherbergte im Mittelalter vier Frauenkonvente, die bis in die Reformationszeit
Bestand hatten und oft eine bewegte Geschichte innerhalb des Ordens in geistigen und
materiellen Belangen erlebten. Darin spiegeln sich neben politischen und religiösen Wandlungen
im Umfeld der Kirche oft eigentliche Kämpfe um Erneuerungen des Ordensideals,
sogenannte Reformen, die zu heftigen Auseinandersetzungen innerhalb der Klostergemeinschaft
und ihrem entsprechenden Anhang in der Welt führten. In einigen Klöstern hatten diese
Emeuerungsbewegungen Erfolg und leiteten eine neue Blütezeit ein. die auch in materiellen
Belangen sichtbar wurde. Andernorts verlief die geplante Reform nach harten Kämpfen im
Sande und endete im altgewohnten Herkommen.

Aus Zeiten dieser Bewegungen treten uns einzelne handelnde Personen entgegen, die uns
über ihre Herkunft Auskunft geben, über die Stellung ihrer Eltern im sozialen und politischen
Gefüge, vor allem aber auch über ihre geographische Herkunft. Viel aufschlußreicher sind
dagegen die Namen der Ortschaften, der Käufer und Verkäufer bei Gütererwerb oder
Güterveräußerungen. Da findet sich eine Unmenge von Namen der handelnden Personen, der
Lage der Felder. Reben und Wälder, deren Begrenzung nicht durch Marksteine, sondern durch
die Namen der Anstößer bezeichnet werden. Daß dabei im Laufe der Jahrhunderte Besitz

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