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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 1.1991
Seite: 25
(PDF, 33 MB)
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Weitere Käufe tätigt hier das Klingental 1322, 1332, 1333 und fast jedes folgende Jahr.
Daraus ist ersichtlich, daß es sich hier um die methodische Erwerbung von einem geschlossenen
Besitz in Otlingen handelt. Damit gelangten die Klosterfrauen zu einer vollständigen
Grundherrschaft mit Niedergerichtsbarkeit. Dazu kam noch kleinerer und größerer Streubesitz
in rund 30 Ortschaften im Markgräflerland. von Auggen bis Grenzach. und in Vorderösterreich
bis Säckingen und Laufenburg am Rhein.

In Otlingen besaß das Kloster vier Höfe: den großen Meierhof mit Wohnhaus. Scheune,
Stallung. Speicher. Garten. Weiher. Wald und offener Flur in der Größe von vier Hektaren,
arrondiert gelegen am Kirchweg. Dazu gehörten noch 73 a Reben, 46 ha freies Ackerland. 8
ha Matten und 14 a Garten. Von den übrigen drei Höfen ist der Umfang nicht mehr
auszumachen. Aus nachreformatorischer Zeit kennen wir die Namen einiger Pächter, so vom
Meier des großen Hofes, Germann Brechtbeck (Brotbeck?). Hans Maurer. Lux Hütter und
Kaspar Herwagen hatten nacheinander den zweiten Hof inne. Auf Bartholomäus Zimmermann
von Otlingen folgte Max Hödel auf dem dritten Hof. Lehensleute auf dem vierten Gut
waren Hans Hablitzel und Hans Gerwig. allesamt im Jahrzehnt der Basler Reformation.

Kloster St. Klara

Bischof Eberhard II. von Konstanz hatte um 1250 in der Nähe von Schaffhausen das
Klarissenkloster Paradies gegründet. Die Grafen von Kyburg beschenkten den jungen Konvent
mit reichen Gütern links und rechts des Rheines zwischen Konstanz und Schaffhausen
und nahmen es in ihren Schutz. Nach dem im November 1264 erfolgten Tod des letzten
Kyburgers stand das Kloster schutzlos den Expansionsgelüsten Rudolfs von Habsburg, eines
Neffen Hartmanns von Kyburg, gegenüber. Kriegswirren in der Nähe erschwerten die
Bewirtschaftung der Klostergüter, und Mangel an weltlichem Schutz führte zu drückenden
Mißständen im bisher blühenden Konvent. Ein Hilferuf der Äbtissin an den Papst hatte zur
Folge, daß das Kloster Paradies dem Bischof von Basel, Heinrich von Isny. einem Franziskaner
, zur Beschirmung empfohlen wurde. Zwischen 1266 und 1268 kam eine Gruppe von
Nonnen aus Paradies nach Basel und ließ sich im ehemaligen Franziskanerkloster in der
Spalenvorstadt nieder. Die Mönche waren in die innere Stadt übergesiedelt.

Über die Anfänge der Klarissen in Basel ist urkundlich wenig bekannt. 1277 wird als Besitz
in Badenweiler ein Stück Reben im Umfang von 12 Mannwerk ausgewiesen. Dazu kommen
in der gleichen Gemeinde noch vereinzelte Landstücke.

In Kleinbasel war vom Bischof die Niederlassung der Sackbrüder, genannt nach ihrer
Kleidung, aufgehoben worden. 1279 siedelten die Klarissen von der Spalenvorstadt auf
Geheiß des Bischofs in das verlassene Kloster über. Ihre bisherigen Klostergebäude bezogen
nun die Gnadentalerinnen.

Da die Franziskaner als geistliche Betreuer der Klarissen meistens auch für die Nonnen
Landerwerb und Rechtsgeschäfte tätigten, oft sogar im Barfüßerkloster, sind die erhaltenen
Urkunden zeitweilig wenig zahlreich. Erst in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts werden sie
umfang- und aufschlußreicher. Am 8. Oktober 1300 verkaufen der Küfer Werner Legeller und
seine Frau Hedwig den Klarissen zwei Wiesen in Maulburg. Auf dem Scheinberg in der
gleichen Gemeinde besaß das Kloster zeitweilig einen Wald. 1254 erscheint er im Besitz des
Klosters Wettingen im Aargau und des Edelherren Konrad L von Rötteln. je zur Hälfte. Nach
der Reformation geht das Grundstück in den Besitz der Stadt Basel über.

In Otlingen verfügte St. Klara über beträchtlichen Besitz. Hartmann Münch und Konrad zer
Sunnen tauschen im Jahre 1332 mit dem Kloster Wald und Äcker in dieser Gemeinde. Ein Jahr
darauf verkauft Margareta zum Bogk. Gattin des Bäckers Egkelin, dem Kloster ebenfalls

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