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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 1.1991
Seite: 28
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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sich unserer Kenntnis. Jedenfalls sind die Markgrafen 1493 wieder im Besitz des Grenzacher
Kirchensatzes.

Auch der große Weinzehnt in Grenzach kommt 1453 von Markgraf Wilhelm über eine
Verpfändung an Hans von Bärenfels an St. Klara. Aber auch hier besteht ein Recht auf
Wiedereinlösung. Der Rebertrag wird mit 80 Saum Wein angegeben. Hatte die Pfandsumme
1453 1100 Gulden betragen, so mußte Markgraf Karl Friedrich bei Pfandeinlösung 1765 der
Stadt Basel, die den Klosterbesitz nach der Reformation übernommen hatte. 3300 Gulden
bezahlen!

Im Klosterarchiv gibt ein Zinsbuch genaue Auskünfte über den beträchtlichen Streubesitz,
die Art desselben, die Zinspflichtigen und den zu entrichtenden Betrag. Allerdings erstrecken
sich die Eintragungen nur auf den Zeitabschnitt von 1451-1524. Daß in diesem Zeitraum
beträchtliche Verschiebungen und Veränderungen jeglicher Art vorgekommen sind, dürfte
klar sein. Auffallend ist dabei der gehäufte Besitz, neben Otlingen in Badenweiler und
Bamlach. An diesen beiden Orten werden über 60 Einzelgüter aufgelistet. Dazu kommen noch
weitere Zinse aus 14 andern Ortschaften im Markgräflerland.

Es mag überraschen, daß ein Bettelorden so viele Güter besitzt. Im Gegensatz zu den
Franziskanerordensbrüdern, die ihren Lebensunterhalt hauptsächlich durch Bettelreisen mit
Seelsorgsaushilfe bestritten, durften die Franziskanerinnen ihr Kloster nicht verlassen. Darum
mußte durch regelmäßige Einkünfte aus Güterbesitz ihre Existenzgrundlage gesichert werden.

An das ehemalige Klarissenkloster erinnert heute noch die Klarakirche, die auf den
Fundamenten der Klosterkirchen der Sackbrüder und der Franziskanerinnen errichtet ist und
noch Reste der ehemaligen Ausschmückung des Mittelalters enthält.

Kloster Gnadental

Das Kloster Gnadental war um 1250 aus einer losen Frauengemeinschaft zwischen den
Städtchen Mellingen und Bremgarten im Aargau an der Reuß entstanden. Aus unbekannten
Gründen zog die Gruppe zwischen 1279 und 1282 nach Basel und ließ sich in den ehemaligen
Behausungen der nach Kleinbasel verzogenen Klarissen nieder. Schon 1284 wurden die
Gnadentalerinnen dem Franziskanerorden inkorporiert. Ihre Zahl betrug bis zur Klosterreform
von 1447 etwa zehn bis fünfzehn. Nach der Reform stieg sie aber rasch auf vierzig an.

Im Jahre 1304 erfolgt der erste Güterkauf in Binzen, dem 1317 eine Vergabung der Brüder
Arnold und Johann zem Schilte gleichenorts folgt. Eine große Gütervergabung macht 1324 die
Witwe Katharina des Edelknechts Heinrich von Wise und Tante des Edelknechts Lütold von
Baden. Diese Güter liegen in Weil und Hammerstein bei Kandern. Auch Margareta, die Frau
des Basler Bürgers Otto von Schliengen. schenkt dem Kloster Güter. Häuser und Einkünfte in
Dorf und Bann von Weil und Riehen. Von Klosterbesitz in Badenweiler vernehmen wir 1330
und 1423. 1370 verleihen die Nonnen Reben in Müllheim an Johann Vogel. Ein Güterkauf in
Grenzach findet 1379 statt, dem im Jahre 1462 ebendort ein Landerwerb von Hans Zimmermann
und seiner Frau Thinlin Tagsterner folgt. Die beiden erhalten den bisherigen Besitz als
Erblehen zurück. Als der Erbträger Clewi Katzental ohne Erben gestorben war, wurden die
Güter in Haltingen und Otlingen 1462 an Thomas Gilg. Clewy Hemmerlin. Ulin Näfflin. Peter
im Steinhaus, alle von Haltingen, verliehen.

In Haltingen kauft Gnadental 1467 ein Fuder Weinzins um die beachtliche Summe von 95
Rheinischen Gulden. Aus einer Frühmeßstiftung des Domkaplans Johann David erwirbt das
Kloster 1502 Güter in Umkirch. Wolfenweiler. Betberg. Kirchhofen. Müllheim und Wald-

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