Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 1.1991
Seite: 29
(PDF, 33 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-01/0033
kirch. In Inzlingen kaufen die Nonnen im Reformationsjahr 1529 von Hans Schlup sechs
Jucharten Wald mit Grund und Boden und allem Zubehör im Sygerlys Boden.

Der Klosterbesitz, der alle Merkmale eines zufällig zustandegekommenen Streubesitzes
aufweist, umfaßte Häuser. Äcker. Reben und Wald in Badenweiler. Binzen. Blansingen.
Brombach. Efringen. Eimeidingen. Fischingen. Grenzach. Haltingen, Hammerstein, Hauingen
, Holzen, Inzlingen, Kirchen. Kleinkems. Markt. Mauchen. Müllheim. Otlingen, Riehen.
Tannenkirch. Tüllingen, Weil. Wittlingen und Wyhlen.

Neben Vergabungen mit und ohne Jahrzeitauflagen kommen Käufe vor, die aus diesen
Gaben finanziert wurden. Die meisten Landstücke wurden aber den Stiftern als Erblehen gegen
einen entsprechenden Naturalzins ans Kloster zurückgegeben. Gnadental hat nie seine Güter
gezielt zu einem abgerundeten Besitz erworben. Wie es allerdings an so vielen Orten dazu
gelangte, ist aus den vorhandenen Akten nicht mehr ersichtlich. Möglicherweise erhielt es
nach der Rückkehr der Franziskaner zur strengen Regel von diesen einen Teil ihres bisherigen
Besitzes, und die Ordensbrüder erwarben und vermittelten auch für die Nonnenkonvente von
da an mehr zufällig die verschiedensten Güter.

Zum Aufgabenbereich der Gnadentalerinnen gehörte die Erziehung von Mädchen aus
begüterten Familien. 1473 zahlt der Markgraf von Rötteln jährlich 15 Gulden, damit seine
Tochter Ursula umso besser erzogen würde. Die Nonnen verdienten sich ihren Lebensunterhalt
teilweise durch Herstellung von Wolltuch. Das Rohmaterial dazu lieferte eine klostereigene
Schafzucht, der eine Teppichwirkerei angeschlossen war.

Bei der Reformation erfolgten insgesamt 11 Austritte. Andere ließen sich im Kloster
verpfründen. ein Teil übersiedelte in deutsche Konvente. Von 1525 an besorgte ein vom Rat
bestellter Pfleger die Geschäfte des Klosters.

Leider lassen sich fast keine Nonnen feststellen, die mit Sicherheit aus dem Markgräflerland
stammen.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß sämtliche Basler Klöster mit dem Markgräflerland
durch Güterbesitz stark verbunden waren. Personelle Zusammenhänge sind
schwieriger zu belegen, dürften aber keinesfalls gering eingestuft werden. Auch im Gütererwerb
spiegelt sich das Auf und Ab der wechselnden religiösen Grundhaltungen der Bevölkerung
, beeinflußt von der Haltung der Kirche und der Orden, die in den Konzilien von Konstanz
und Basel und in den Reformbewegungen des 15. Jahrhunderts erkennbar wurde.

Den jahrhundertealten Bindungen an die kirchlichen Institute in Basel machten die Französische
Revolution und die Zeit Napoleons ein Ende.

Die am häufigsten genannten Maße und Gewichte, die nicht überall und gleichzeitig
denselben Inhalt bedeuteten, in der Regel aber doch einen ungefähren Anhaltspunkt geben.

Korn:

Viernzel =

ca 275-300 1



Viertel

ca 25 1

Wein:

Saum =

137-1501



Ohm

45-50 1



Viertel

5-61

Flächen:

Juchart =

ca 30-36 a



Mannwerk =

ca4 a



Schatz =

ca 5 a



Viertel

1 Viertel Juchart

Vgl. H. Mulsow: Maß und Gewicht der Stadt Basel bis zu Beginn des 19. Jahrh., Lahr 1910

29


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-01/0033