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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 1.1991
Seite: 72
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-01/0076
Isteiner Klotz (aus der Serie zum
Eisenbahnhau 1847) - Lith.

Grenadiere im Kampf - Tusche.

Horace Vemet (1789 - 1863) vertraut. Der eben 18jährige Friedrich Kaiser war begeistert von
dem damals führenden Maler für Geschichtsbilder in Europa. In allen großen Museen war er
mit zum Teil riesigen Formaten vertreten, vor allem mit den Bildern von den Feldzügen
Napoleons. In der Graphik wie in der Ölmalerei gab es plötzlich einen hohen Bedarf an
solchen Bildern, der den Künstlern ein gutes Geschäft und damit existentielles Auskommen
versprach. Trotz technischer Perfektion und künstlerischem Engagement kam diese Auftragsarbeit
als Massenware über ein bestimmtes Mittelmaß nicht hinaus.

Anfang der 40er Jahre wechselt Friedrich Kaiser nach München, wo er sich im Malen
weiter ausbildet, um nach Jahresfrist wieder nach Karlsruhe zurückzukehren. Hier bot sich
bald Gelegenheit, sich als aktueller Bildreporter zu betätigen. Teils als realistische Wiedergabe
, teils als humorvolle Karikatur hielt er Szenen und Typen aus dem badischen Aufstand von
1848 fest.

Dazu gehört auch das Bild vom Durchzug der Freischärler unter Weißhaar in Lörrach am
20. April 1848. wo sich Friedrich Kaiser selbst als Zuschauer in der vordersten Reihe
portraithaft ins Bild setzt. Er muß diese Zeit wohl in Lörrach verbracht haben. Eduard Kaiser
schreibt dazu: "Als kurz vor Gründonnerstag 1848 Hecker auf seinem Revolutionszug an die
Lörracher Gemeinde die Order schickte, ihr erstes Aufgebot auszurüsten und ihm nach
Kandern zu senden, verweigerte die hiesige Gemeindebehörde ihm jeden Gehorsam.
Unmittelbar nach diesem Akte erhielten wir die Nachricht, daß etwa 800 Mann der
Hecker'schen Schar unter Weißhaar hier durchmarschieren und unseren Zug mitnehmen
würden. Abermals Sitzung, in der ich mich erbot, mit 20 freiwilligen Bewaffneten die ganze
Schar Weißhaars zu zersprengen. Aber keiner wollte das Wagnis mit mir bestehen.... Gegen
10 Uhr vormittags zog Weißhaar zu Pferd mit seiner Truppe die Rheinfelder Straße herunter
über den Markplatz, erklärte uns in corpore für 'Hundsfötter', wenn wir nicht mitzögen.


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