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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 1.1991
Seite: 122
(PDF, 33 MB)
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sehen Jungens". - Aber die Sorge war unbegründet. Die große Wundenheilerin, die Zeit,
hatte, wo es nötig war. ihr Werk getan.

Mitten auf der Rheinbrücke, wo Schilder die deutsch-französische Grenze anzeigen,
berichtete M. Gaston Wira, wie es gewesen war, damals im Herbst und Winter 1944/45. Der
Vizepräsident der "Association des Anciens" hatte die vielen Angriffe der "Thunderbolt"-
Jagdbomber auf die Eisenbahn-Rheinbrücke erlebt und auch jenen Angriff zweimotoriger
"Marauders" am 19. November 1944. bei welchem der Offenburger Luftwaffenhelfer Gert
Reerink ums Leben kam. Schon damals legte Gaston Wira den Grundstock für seine wohl
einmalige "Luftwaffenhelfer-Sammlung": Aus den qualmenden Trümmern eines abgeschossenen
"Marauder"-Bombers barg er Teile, sicher unter Lebensgefahr.

Von der Neuenburger Rheinbrücke fuhr man dann zum Kraftwerk Kembs "l'usine de
Kembs"- dem Hauptziel der von den elsässischen "Ehemaligen" als "Pilgerreise" deklarierten
Fahrt in die stürmisch bewegte Jugendzeit. Am Kraftwerk Kembs, insbesondere an der
"barrage", dem Staudamm, waren ab Frühsommer 1944 vor allem Schüler-Soldaten aus
Straßburg neben solchen aus Offenburg eingesetzt- vermutlich aber auch solche aus dem
Markgräflerland. - Wichtige Vorarbeit für dieses Wasserkraftwerk hatte schon der bekannte
Oberst Tulla geleistet, durch seine Rheinregulierung gemäß der 1840 zwischen dem
französischen "Bürgerkönig" Louis-Philippe und dem badischen Großherzog abgeschlossenen
Konvention. Im Ergebnis war dann 1876 das Rheinbett auf eine Breite von 250 m
begrenzt. Ab 1902 beschäftigte sich der Ingenieur Rene Koechlin mit dem Projekt der
Nutzung der Wasserkraft des Oberrheins. Aufgrund der im Versailler Vertrag erlangten

Abb. 1: Spätherbst 1944: Die Offenburger Luftwaffenhelfer Heinrich STEINER
- links mit Kriegsverdienstkreuz - und Bernd ALFF <i) bei ihrer linksrheinischen Geschützstellung an
der Eisenbahnrheinbrücke Neuenburg. Im Hintergrund einer der beiden Brückentürme auf der
badischen Rheinseite, die zunächst als Geschützstellungen dienten.

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