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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 1.1991
Seite: 156
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-01/0160
Das Jahr 1858 ist auch vorübergegangen und es muß dem vorhergegangenen an die Seite
gestellt werden. Denn beide Jahre waren in der Fruchtbarkeit der Erdengewächse, in der Hitze
des Sommers und in der Trockenheit ganz ähnlich. Die Produkte galten das nämliche, wie im
Jahre 1857, nur der Wein blieb um durchgehend 9 - 10 fl. niederer. Besondere Merkwürdigkeiten
sind hier keine aufzuzeichnen, als daß im Oktober und November der schönste Komet
am Himmel zu sehen war. der wohl in zwei Jahrhunderten erschienen ist. Derselbe erschien
am nordwestlichen Himmel, anfangs nur klein, aber Ende Oktober und anfang November war
er majestätisch. Seine Gestalt war ohngefähr

Die Astronomen behaupteten, daß sein Schwanz 40.000.000 Meilen groß sei und wenn
denselben ein Mann hätte wollen abschreiten, hätte er etliche Tage älter werden müssen als
Methusalem.- Gegenwärtig ist der politische Horizont mit einem Gewitter im Anzug. Ein
Krieg scheint unvermeidlich zu sein, man ist von Tag zu Tag gespannt, wie die Würfel fallen
werden, was später hier nachgetragen wird. Steinen, 21. März 1859.

Der vorhin prophezeihete Krieg ist wirklich ausgebrochen. Der Kaiser von Frankreich und
der König von Sardinien zogen gegen Österreich und nahmen nach 3 gelieferten Treffen die
Lombardei in Besitz. Zum Glück war der Krieg bald beendigt und er hielt sich ganz in Italien:
sonst wäre Deutschland ebenfalls darein verwickelt worden. Denn Preußen stand auf dem
Punkt, seine Armee mobil zu machen.

An natürlichen Ereignissen ist nicht viel vom Jahr 1859 aufzuzeichnen und wenn der Monat
Mai nicht so viel kalte Regentage gehabt hätte, so wäre es ein gutes Jahr gewesen. Allein die
Frucht gab nur mittelmäßig aus, da der Blühet in das Regenwetter fiel. Obst und Erdöpfel sind
nicht gut geraten, wennschon der Sommer größtenteil heiß und trocken war.

Geschrieben im April 1860.

20. April 1903: Wir haben gegenwärtig, d. i. von 13. - 20. April 1903. ein so außerordentliches
schlechtes Wetter, wie ich es in meinen 42 Lebensjahren noch nie mitgemacht habe. Seit
Ostermontag- 7 Tage lang - jeden Tag ein fürchterliches Schneegestöber, wie es mitten im
Winter nicht ausgiebiger und abscheulicher gedacht werden kann, so daß ich es für geboten
erachte, dieses Erlebnis den vorstehenden, wertvollen Schilderungen meines seligen Großvaters
anzureihen.

Der vergangene Winter hat uns im Verhältnis zu mehreren vergangenen Wintern vorübergehend
Schnee gebracht und die Häupter unseres Schwarzwaldes: Blauen, Belchen und
Feldberg haben stets weiße Kappen gezeigt. Das Frühjahr regte sich in diesem Jahre zeitig;

so:

Schlußkapitel
Georg Arthur BÜHLER (1861-1920)

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