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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 1.1991
Seite: 165
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-01/0169
auf allen Ebenen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens v on Kandern und dem
Markgräflerland. ihrem Brauchtum. Glaubensleben und der wechselvollen Geschichte durch
die letzten tausend Jahre, so

1956 "Bilder aus der Geschichte der Stadt Kandern",

1961 "Zur Geschichte der katholischen Kirche in Kandern"

1962 "Chronik des Ortsteils Kirchen"

1964 "Zur Geschichte der evangelischen Kirche und der Schule in Kandern seit
Einführung der Reformation".

Aber dies sind nur die heute noch nachlesbaren und meßbaren Ergebnisse seines rastlosen
Bemühens um das Wesen dieser neuen Heimat am Rande des Schwarzwaldes und mit dem
Blick auf das sich zum Rhein hin öffnende Hügelland der Vorbergzone. Zu diesem Umgang
mit Akten und Urkunden in Archiven und Bibliotheken gehörte für ihn als Lehrer auch das
Anschauliche, Praktische. Vorzeigbare, das diese Geschichte dokumentierte. Dies fand er -
von Hermann Daur. der 1 Jahr vor seinem Einzug in Kandern verstorben war. und andern
Heimatfreunden vorbereitet und angelegt - in einem reichen Fundus kulturgeschichtlicher
und historischer Gegenstände, die heute noch den entscheidenden Grundstock des Heimat -
und Keramikmuseums von Kandern bilden. Was Karl Seith und Emst Grether in Schopfheim
für das heutige Museum dort und Emst Schultz in Lörrach vorbereiteten, das schuf Albert
Eisele gegen zahllose Widerstände in Kandern und hat uneigennützig und lange bevor der
große Floh- und Antiquitätenmarkt-Ausverkauf des Landes begann, wertvolles Kulturgut
der Stadt und des Landes sichergestellt. Der langjährige Mitarbeiter der AG Markgräflerland
Fritz Fischer von Müllheim konnte bereits zum 70. Geburtstag von Albert Eisele 1960
feststellen: "Das Kanderner Heimatmuseum besitzt eine Sammlung, wie man sie in
Städtchen gleicher Größe selten antrifft. In Albert Eisele haben die Sammlungen einen
liebevollen Pfleger gefunden". - Soweit Fritz Fischer. Daß er dies rund 45 Jahre war. ohne
den lange ersehnten Museumsbau, wie Kandern ihn heute besitzt, einrichten zu können, wirft
ein Schlaglicht auf Eiseies Beharrlichkeit und Unverdrossenheit. wenn es um eine gute Sache

ging-

In den Zusammenhang um den Erhalt und die Bewahrung des historischen Sachbestandes
gehört auch das Bemühen Albert Eiseies zur Sicherstellung alten Baubestandes in einer Zeit,
als man nach dem 2. Weltkrieg allzu abbruchfreudig war und lange bevor es ein verbindliches
Denkmalschutzgesetz gab. So verdankt Kandern Albert Eisele auch manche alte Bausubstanz
in seinem historischen Stadtkern, die man eigentlich erst heute nach vielen Bausünden
der 50er und 60er Jahre in der Euphorie um autogerechte Stadtplanungen wieder schätzen
gelernt hat.

Aber nicht nur sein geistiges Werk und sein Einsatz um den sachlichen Bestand der Stadt
und der Landschaft, mit denen er eine solide Grundlage für ein neues Heimatbewußtsein für
sich und andere geschaffen hat. machten Albert Eisele zu einem Heimatfreund. Auch sein
persönlicher Kontakt zu Kollegen und vielen neuen Freunden und Partnern war ein
entscheidender Wesenszug seiner Persönlichkeit, durch den er sich weit über Kandern hinaus
auszeichnete. So gehörte er zu den entscheidenden Initiatoren, die nach Hermann Daurs Tod
1925 schon 1 Jahr später einen Freundeskreis zusammenriefen, der sich bis zum heutigen Tag
noch jährlich zum Geburts- und Todestag des Markgräfler Malers in Otlingen trifft.

Viele Jahrzehnte war er auch die treibende Kraft für den 1910 von Kandern aus
begründeten "Hebelschoppen" in Hertingen, zu dem er jedes Jahr am letzten Oktobersonntag
neu eingeladen hat. Auch die jährlichen Zusammenkünfte der "Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland
" waren für Albert Eisele willkommene Gelegenheiten zum persönlichen und
gegenseitig anregenden Gedankenaustausch. Gleiches gilt auch von den Lehrerkonferenzen
in der Stadt und im Schulamtsbezirk, vom Bezirksverband der Gewerkschaft für Erziehung

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