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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 1.1991
Seite: 171
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-01/0175
Die alte Martinskirche

Aufnahme: H. Bauckner

Orgeln. Die neue Kirche übernahm das Patrozinium des heiligen Martin, der schon für die
alte Kirche "im Feld" von Anfang an bezeugt ist. So wurde die alte Martinskirche, eine der
ältesten und schönsten Kirchen im Sundgau, zur einsamen Friedhofskapelle, in der seit
längerem nur ein einziges Mal im Jahr, an Allerheiligen, ein Gottesdienst stattfindet.

Im Jahr 1989 beschloß der Gemeinderat von Oltingen. den Fußboden und die abgefaulten
Holzbänke der alten "Feldkirche" zu ersetzen. Bei den aus diesem Anlaß stattfindenden
Notgrabungen wurden wichtige Funde gemacht, die zum Teil aus dem Frühmittelalter
stammen. Roger Schweitzer, der Mülhauser Archäologe, und dessen Kollege Jean Jacques
Vidal aus Kiffis. alle beide echte Sundgauer, entdeckten drei Gräber. In einem liegt noch
immer der mutmaßliche Gründer der Kirche. Ein außerordentlich schön gearbeiteter
Sarkophag sowie das dritte Grab sind leer. Ein Münzfund datiert die Grabstätten in die Zeit
vor 845. aber da das heute noch belegte Grab vorher schon mehrmals benutzt wurde, ist
anzunehmen, daß es um 750 entstanden ist, also in spätmerowingischer Zeit.

Bei der ersten Notgrabung entdeckte man auch Wandmalereien. Die im Frühjahr 1990
wieder aufgenommenen Untersuchungen erlaubten den beiden Archäologen, einen ganzen
Zyklus mit Malereien aus der Hand eines offenbar bedeutenden Meisters aus der zweiten
Hälfte des 14. Jahrhundens freizulegen. Diese waren bisher mit Putz zugedeckt. Die
einzelnen Bilder sind manchmal schwer lesbar, jedoch gelang es Abbe Zimmermann aus
Jettingen, Vizepräsident der Societe d'Histoire Sundgauvienne, ein Inventar aufzustellen, in
welchem 37 Fresken ganz oder teilweise erläutert sind. Adam und Eva. Maria und Elisabeth.
Geburt Christi, Jesus am Ölberg. Leidensweg Christi sind einige der entdeckten Bilder. Nun
wird alles unternommen, damit die Arbeiten für die Konservierung der gefundenen Fresken
aufgenommen werden können, um dieses einmalige Baudenkmal, welches die ältesten
bisher im Sundgau bekannten Wandmalereien enthält, zu retten.

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