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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 1.1991
Seite: 185
(PDF, 33 MB)
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Denn so systematisch der Aufbau der Bände zunächst erscheint, die behandelten Orte werden bald von
diesem. baJd von jenem Gesichtspunkt aus angesprochen, angeplaudert: es sind ausgiebige "Streifereien"
eines ehemaligen Pädagogen, fleißig zusammengetragen, in passablem und leicht verständlichem
Deutsch, wenn auch ohne Elan und persönlichen Ductus vorgetragen. Aufschlußreich und auch imponierend
ist dabei freilich die Tatsache, daß mehr oder weniger das Gesamtgebiet der klassischen Markgrafschaft
bzw. das Markgräflerland (auch in seinem nördlichen Teil) erfaßt wird. Im 2. Band sind so
Krozingen und Pleitersheim. Müllheim und "über die Stiege nach Haltingen" die Schwerpunkte; im 3. Band
geht es in erster Linie um Staufen und das Münstertal. um Badenw eiler. Bürgeln und das Kandertal; im 4.
schließlich um Lörrach, das Wiesental aufwärts bis Schopfheim und Hausen sowie um einiges am
Hochrhein (von Grenzach-Wyhlen bis Säckingen und mit abschließendem "Blick zum Hotzenwald").

Jedem der Bände wurden Quellenangaben und für alle Bände dieselbe Auswahl "Weitere benutzte
Literatur" beigegeben. Das sieht allerdings insgesamt eher nach persönlicher Lektüre als nach den
Gesichtspunkten systematischer Quellen- und Literaturangaben zusammengetragen aus. Der Rez. selbst
findet sich mit einem Aufsatz über den "Ganggalaris in Steinen" zitiert, der Band "Aus dem Wiesental",
worin der Ganggalaris nur ein Mosaiksteinchen darstellt . ist überhaupt nicht genannt (obschon er im
selben Verlag wie die "Er-Fahrungen" erschienen ist). Die Willkür der Literaturangaben übertrifft bei
weitem die Zufälligkeit des Gesagten, kommt die Unvollständigkeit mancher Angaben hinzu: etwa
Hofstätter über Kandem ohne weitere Angaben, oder K. Papkes "Markgraf-Roman ohne Jahr [1930].

Was soll man dem Oeuvre wünschen? Eine Bereicherung bzw. Zusammenfassung stellt es fürs
Markgräflerland alles in allem zweifellos dar. Es gehört vorab in alle einschlägigen öffentlichen Büchereien
und auch in die Haushalte regio-interessierter und -aufgeschlossener Kreise. Ein topographisches
Sachbuch, wenn man so will, zum Nachschlagen und Drinlesen allerdings geeigneter als zur Gesamtlektüre
. Ersetzt es andere Bücher? In Details schon, im ganzen kaum. Trotz mancher Breite fehlt dem Werk
das Attraktive, wie man es heute nun einmal haben möchte. Der Bibelspruch "Unser Wissen ist Stückwerk"
mag da manches erklären und in einigem versöhnen. Helmut Bender

Chr. Preußler. Rebland am Blauen.
Christfried Preußler. Rebland am Blauen - Wege im nördlichen Markgräflerland. Freiburg
(Schillinger Verlag) 1990. 92 S.. mit ganzseit. Abb.. geb. mit färb. Einbd.

Wiederholt hat sich der Schillinger-Verlag ums Markgräflerland verdient gemacht (vgl. diverse
Besprechungen in den letzten Heften). Der hier vorgelegte Band möchte eine Aufforderung' dazu sein:
'Mitzugehen auf stillen Wegen im Markgräflerland' (so im Geleitw ort von Alfred Schönbucher): Texte und
Bilder bemühen sich um die Idylle und um eine (noch) heile Natur und Landschaft: ein Wanderbuch,
jedoch ohne allzuviel nur reale Beschreibungen und Anpreisungen. "Meine Beziehung zum Markgräflerland
entstand durch das Aufwachsen in St. Ilgen", setzt der Verfasser - zugleich Autor und Fotograf - naiv,
aber glaubwürdig ein. Er spricht dann vom Brauchtum und von dem. was war bzw. was das klassische
Markgräflerland ausmacht, spricht aber auch von den "Veränderungen", vom Einbruch der neuen Zeit,
unserer Nachkriegsjahre mit Neubauten. Straßenbau. Mülldeponien und was mehr. Aus diesen heutzutage
nicht vermeidbaren Kontrasten versucht er im folgenden, seinen Weg unbeirrbar zu gehen.

Die Kapitel finden sich entsprechend detailliert: "Begegnung mit der Landschaft / Das Dorf / Vom
Weinbau / Mundart und Dichtung / Gedichtauswahl / Architektur / Das Markgräflerland und die
Markgrafen / Zum Begriff "Markgräflerland" / Vom Brauchtum". Es gibt relativ wenig Text und viel
hervorragend gutes Bildmaterial. Kritisch werden etwa "Das alte Dorf', sein "Wandel" und "Die Zukunft
des Dorfes" gesehen: systematisch, zwar im besonderen Blick aufs Markgräflerland. doch das Gesagte
könnte auch großteils andern Gegenden gelten. Die Bilder aber bleiben der Idyllik und der Ästhetik
verhaftet. Das Gesagte gibt sich spontan, versucht sich auch in Kompromissen: besonders gelungen die
knappen, aber insgesamt trefflich-geistreichen Ausführungen über den Dialekt: Gedichte von Robert
Schlott. Fritz Wolfsberger sow ie von Ida Preusch-Müller und der Lina Kromer wurden angeschlossen. Das
"Architektur"-Kapitel will ebenso wie das Kapitel über die Markgrafen nur andeuten und anregen und
keinesw egs erschöpfen bzw . positivieren und detaillieren. Dasselbe gilt für das Quellen- und Literaturverzeichnis
: Persönliches herrscht auch hier vor. und ohne die Farbbilder und die gelungene Verlagstechnik
und -gestaltung bliebe es ein bloßer Torso, so aber ist's zu einer angenehmen Dreingabe in Sache
Markgräflerland geworden. Helmut Bender

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