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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 1.1991
Seite: 188
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-01/0192
Johann Peter Hebel: "Alemannische Gedichte"
Vollständige Ausgabe nach der Auflage von 1820
Mit Illustrationen von Lucian Reich. Herausgegeben von Helmut Bender.
Badische Reihe 23. 160 Seiten. Efalinleinen

Die "Alemannischen Gedichte" sind, neben Erzählungen aus dem "Rheinischen Hausfreund", wohl jene
Werke, die sich bis heute größter Popularität erfreuen und Johann Peter Hebels Ruf als Mundart-Dichter
mit überregionaler Bedeutung begründeten. Vom volkstümlichen "z'Müllen an der Post" und "z'Friburg
in der Stadt" bis zur dramatisch-dialogischen und heute hochaktuellen Ballade "Die Vergänglichkeit"
ersteht in den 44 Gedichten der vorliegenden Neuauflage, die sich an der 1820 erschienenen, von J.P.
Hebel autorisierten "Aarauer" Ausgabe orientiert, ein Mikrokosmos des Markgräfler Landes mit seinen
Menschen, geheimnisvollen Gestalten. Märchen. Sagen, der Tiere und Pflanzen, aber auch der Realitäten,
wobei die gemütvolle Heiterkeit des Autors den Humor nicht zu kurz kommen läßt. In der Mundart der
alemannischen Gedichte kann man sich in Lahr. Freiburg. Lörrach w ie in Straßburg und Colmar, aber auch
in Basel und Winterthur verständigen, obwohl nirgendwo das Hebel'sche Ideal-Alemannisch gesprochen
wird. In Hebels Gedichten wird ein großer Zusammenhang gegenwärtig, in dem alles zu allem eine
Beziehung hat. Hebel, der Heitere, der Seelenvolle, der Realist, meint es aber ernst mit der Schwarzwaldapokalypse
. Seine vermeintlichen idyllischen Träume sind "nichts gewesen als ein poetisches Jenseits hart
an der Grenze profaner Wirklichkeit". Die "Vergänglichkeit" versteht Hebel wörtlich. Dem Dialekt wird
heute besonderer Stellenwert zugemessen.

Identität und regionale Eigenheiten gelten wieder etwas. Diese wiederaufblühende Wertschätzung und
die rege Wiederbelebung des alemannischen Dialekts, aber auch das Interesse an volkskundlichen Texten
gaben die Anregung zu dieser kommentierten, mit Illustrationen von Lucian Reich ausgestatteten Ausgabe
der "Alemannischen Gedichte" von Johann Peter Hebel, denen die Worterklärungen der Originalausgabe
beigegeben wurden.

Helmut Bender:
Der Volksschriftsteller Heinrich Hansjakob
Marginalien zu einem Schwarzw älder Original.
Mit Illustrationen. 168 Seiten. Efalinleinen.

"Der ins Detail sich verlierende Heimatschilderer. der Geschichte und Geschichten sammelnde
Historiker, der großartige Bewahrer volkskundlicher Dinge, der Revoluzzer, ewige Opponent, der
unleidliche Polterer, der Geistliche, der sich mit seiner Behörde zerstritt, der Rechthaber. Griesgram.
Melancholiker, der noble Mann, der auch nobel herausgab und der die Kleinen erhöhte und die Großen
abfahren ließ, wenn der äußere Glanz nur Katzengold war - was ist das für ein Mensch gewesen?"

So fragte sich schon vor drei Jahrzehnten der Freiburger Eberhard Meckel.

Die Renaissance um Heinrich Hansjakob hat dem Schwarzwälder Dichterpfarrer erneute Wertschätzung
zukommen lassen. Er selbst hat ja auch geschrieben: "Meine Schriftstellerei gleicht einem Drogengeschäft
, in welchem allerlei Gewürze. Salze und Spezereien serviert werden. Und doch bin ich der
ehrlichste Drogist der Welt, ich gebe meinen Kümmel. Koriander und Pfeffer ungemischt und in der
Original-Verpackung ab." Trotzdem gibt es über den "musischen Schwarzwälder", der so vortrefflich das
Leben der Menschen im Schwarzwald schildert und dem das Volksleben Herzensangelegenheit war. viele
Facetten zu beleuchten. Die Beschäftigung mit der Neuherausgabe der Reiseerinnerungen, der Erzählungen
und der Tagebücher von Hansjakob führten Helmut Bender auf vielerlei Fährten. Die vorliegenden
Texte kommentieren Persönlichkeit. Wirken und Werk Hansjakobs und geben aufschlußreichen Zugang
aus heutiger Sicht. Fragen, Diskussionen und Mutmaßungen stehen neben Ergebnissen eifrigen Suchens
und seriösen Quellenstudien. Dieses Buch trägt wesentlich zur Reputation des schreibenden Pfarrherrn
bei. Der Band wurde mit ausgewählten Zeichnungen aus Original-Ausgaben trefflich illustriert und w ird
jedem Hansjakob-Freund willkommene Lektüre sein.

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