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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 2.1991
Seite: 34
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-02/0036
im Großherzogtum rechtlich zu Bürgern erklärt, wird Gustav Weil zum ordentlichen
Professor ernannt.

Einige Zeilen, die er im Jahre 1859 an den Dekan der Philosophischen Fakultät richtet,
verraten seine tiefe Verletzung:

"Ich weiß zwar recht gut, daß ich nur ausnahmsweise mit Staatsdienereigenschaften
angestellt worden bin. das habe ich aber so verstanden, daß mit meiner Anstellung die
Regierung nicht die der Israeliten überhaupt zur Regel machen wollte, keineswegs aber, daß
ich dadurch von jeder weiteren Beförderung ausgeschlossen sein sollte ....

Daß die Hohe Regierung überhaupt Bedenken tragen könnte, mir den Titel eines
Ordinarius zu verleihen, hatte ich nach so manchen früheren Beweisen von Toleranz im
Allgemeinen und Wohlwollen gegen mich insbesondere nicht erwartet(15)

Der Nordstettener Jude Berthold Auerbach reagiert auf ähnliches schärfer, pointierter.

Er notiert: "Wir fuhren an Friedrichstadt vorüber, ich hörte, daß da nur Juden wohnen. Das
erschien mir als ein wahres Paradies. Keinem Spott und und keinem Hass ausgesetzt, unter
lauter Juden wohnen, wie herrlich muß das sein". (16)

Nach der Ernennung zum ordentlichen Professor stellen sich für Gustav Weil eine Vielzahl
von Ehrungen und Auszeichnungen ein, er ist Geschworener beim Großherzoglichen
Badischen Hofgericht des Unterrheinkreises, er erhält Orden und Verdienstkreuze.

Im Jahre 1884 wird ihm der Titel "Hofrat" verliehen. Bei Kollegen und am Großherzoglichen
Hof anerkannt, ist er Mitglied in verschiedenen wissenschaftlichen Gesellschaften im
In - und Ausland.

Zu seinen letzten Arbeiten zählt die Katalogisierung der orientalischen Handschriften, die
der Londoner Buchhändler Trübner der Universität Heidelberg geschenkt hat.

Umbenennung der früheren Mühlbachstraße in
Gustav-Weil-Straße.

Nachdem im vergangenen Sommer der Rat der Stadt
Sidzburg entschieden hatte, der Mühlbachstraße ihren
früheren Namen zurückzugeben, nahm Sulzburgs
Bürgermeister Peter Wehrte die Montage des neuen
Straßenschildes am 25. April 1991 selbst vor.
Aufnahme: Jacoby

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