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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 2.1991
Seite: 56
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-02/0058
Rechnung schreibt er "einen Bogen abgebrochen und Krister (Gerüst) dazu gemacht zu haben".
Weiter hat er "Eichen beschlagen im Lauffener Wald, Holz beschlagen. Eichen geschnitten. Holz
geschnitten zu dem Blasbalk".

Als einer der Letzten übernahm Johannes Scher, Maler aus Steinen, diverse Malerarbeiten,
darunter auch die Vergoldung der 2 Engel auf der Orgel, und quittierte für seine Entlohnung mit
dem 9. April 1791. Sylfester Walz, Bildhauer in Heitersheim, bescheinigt am 16. April 1791, "von
dem Hochgeehrten Vicarius zu Betberg" Entlohnung empfangen zu haben.

Danach war die Orgel fertiggestellt. Sie wurde sicher auch damals gebührend eingeweiht,
bestaunt und gefeiert.

Die Freude über diese Orgel dauerte aber leider nur etwas über 60 Jahre. Datiert mit dem 14.
August 1837 macht Orgelbauer Johann Jakob Hurst eine mehrseitige Übersicht der Mängel und
Fehler der Kirchenorgel zu Betberg mit Kostenvoranschlag der Verbesserung und Stimmung. So
schreibt dieser wörtlich: "Der H. Stein. Orgelmacher aus Durlach hat diese Orgel im Jahr 1790 neu
gebaut und hat die sämtlichen Windstöcke der Manual und Baßlade mit eisernen Nägeln
aufgeheftet, dieses war ein großer Fehler, denn ohne Schrauben ist es nicht möglich die Windstöcke
aufzuziehen, daß der Wind keine verbotenen Wege geht und die Registerzüge sanft gezogen werden
können. Dieser große Fehler kann nur durch Ersetzen der Nägel mit Holzschrauben verbessert
werden". Diese "Reparation" erfolgte dann erst im Jahre 1851 durch Orgelbauer Josef Schaxel von
Herbolzheim zu einem Betrag von 40 Gulden. Auftraggeber war die politische Gemeinde
Seefelden.

Dann diente die Orgel weiter in vielen Jahren der Gemeinde und bildete mit dem barockverzierten
Äußeren auch eine erhebliche Bereicherung der inneren Ausstattung der Kirche.

Bei der im Jahre 1970/71 durchgeführten grundlegenden Renovierung der Kirche wurde die
Orgel wieder fachmännisch restauriert, wobei die Fa. Eule. Bautzen, den Musikteil und die Fa.
Bauemfeind, Freiburg, Gehäuse und Brüstung übernahmen.

Zur weiteren Information darf auf die von Pfarrer i.R. Gerhard Teutsch verfaßte Festschrift zum
1200-jährigen Bestehen von Betberg verwiesen werden. Er schreibt dort über die Renovierung der
Orgel:

"Sie ist die besterhaltene Stein-Orgel im Bereich der Bad. Landeskirche. Ihr hoher Wert ist erst
in den letzten 30 Jahren erkannt worden. Vom Ende des vergangenen Jahrhunderts an wurde sie
wiederholt als ganz -geringes Werk- abgetan und die Anschaffung einer neuen Orgel empfohlen.
Daß es dazu nicht kam, ist nur dem glücklichen Umstand zu verdanken, daß die Gemeinde das
hierfür notwendige Geld nicht besaß... Schon vor der Renovierung wurden einige Orgelkenner auf
das wertvolle Instrument aufmerksam. Die Orgel wurde zur vollen Zufriedenheit aller Sachverständigen
restauriert und als -kostbares Kleinod- wieder in den Dienst der Gemeinde gestellt. Die
ebenso schlichte wie ansprechende Malerei in den einzelnen Feldern der Orgelbrüstung wurde
wieder sichtbar gemacht und erneuert. Sie war wie die Orgel bräunlich überstrichen und wirkte
dadurch ungeheuer schwer und massig. Durch die nun freigelegte Malerei wirkt sie dagegen leicht
und fast elegant und fügt sich in das Gesamtbild hervorragend ein".

Das Bad. Kirchenblatt schreibt zur Einweihung der Kirche im Januar 1972: "...dies (die neue
Einrichtung) wird jedoch optisch überspielt von der festlichen Kulisse der barocken Orgel. Eine
Orgelbaufirma aus Bautzen brachte zu neuem Klingen, was jeden Kenner in wahre Begeisterung
versetzt".

Nach dieser Renovierung schreibt das Ev. Orgel- und Glockenprüfungsamt auszugsweise
folgendes:

Im Gehäuse stehen im Prospekt die Pfeifen C - f des Prinzipal 4' und C - Fs der Oktav 2'. Die
Anlage ist ähnlich wie in Leiselheim. Der gesamte technische Aufbau ist in starkem Holz gehalten.
Die alten Froschbälke stehen hinter der Orgel. Die Wandladen sind aus Eiche. Die Spieltraktur und
das Registerwerk sind rein mechanisch. Die Spielart ist angenehm und leicht. Die Registerzüge sind

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