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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 2.1991
Seite: 67
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Abb. 9: Johannes Gast: Convivalium Sermonum Tomus II. Basel 1548. S. 280-281:

De Fausto Necromantico

- als "historischer Beweis" für einen Aufenthalt Fausts in Basel. So wertet Gustav Adolf
Wanner Gasts Notizen als "glaubwürdiges Zeugnis für seinen Aufenthalt in unserer Stadt".36'
Eine Reihe von Faust-Forschem geht nicht so weit. Mahal beispielsweise hält es für möglich,
Gasts Hinweise als "biographisches Material anzusehen", mit letzter Sicherheit aber könne
dies nicht behauptet werden.37'

- Gasts Faust-Passagen als wichtige "Stationen" innerhalb des Prozesses der Sagen-bzw.
Legendenbildung: s

In zweifacher Hinsicht begründet Gast legendenhafte Traditionen: Er ist der erste, der
Fausts schauerlichen Tod näher beschreibt: "Der Elende endete auf schreckliche Weise, denn
der Teufel erwürgte ihn: seine Leiche lag auf der Bahre immer auf dem Gesicht, obgleich man
sie fünfmal umdrehte.

Johannes Manlius und die Zimmersche Chronik (mit dem Hinweis auf Staufen als Ort des
Geschehens) übernehmen diese Darstellung weitgehend. Die vielen Varianten der Faustto-
des-Beschreibung hat Mahal aufgelistet.40' Auf sie muß hier nicht weiter eingegangen
werden.

- Johannes Gast begründet eine zweite legendenhaft-literarische Tradition: Er läßt Faust
in der Begleitung eines diabolischen Hundes auftreten: "Er hatte einen Hund und ein Pferd
bei sich, die, wie ich glaube, Teufel waren." Dieses Motiv übernimmt Manlius - bei ihm sind
es bereits zwei Hunde: "bey seinem leben hatte er zween Hund mit jhm lauffen/die waren
Teuffeien".41'

Bekanntermaßen finden wir dieses Motiv bei Goethe wieder: Faust zu Wagner (Szene
"Vor dem Tor"): "Siehst du den schwarzen Hund durch Saat und Stoppel streifen? (...)/
Bemerkst du. wie in weitem Schneckenkreise/Er um uns her und immer näher jagt?/Und irr'
ich nicht, so zieht ein Feuerstrudel/Auf seinen Pfaden hinterdrein" (V. 1147 ff.).

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