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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 2.1991
Seite: 72
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Suchen wir also nach weiteren Indizien. Wir können dies über einen kleinen "Umweg" tun.
Wird Basel überhaupt in der Historia erwähnt? Ja. an zwei Stellen: einmal bei der Reise
Fausts durch Europa: Auf dem Weg von Straßburg nach Konstanz kommt Faust nach
Basel:

"Von Straßburg kam er gen Basel in der Schweiz, da der Rhein schier mitten durch die Stadt
rinnet. Wie ihm sein Geist berichtet, soll diese Stadt den Namen von einem Basilisken haben,
der allda gewohnet hat. Die Mauer ist mit Ziegelsteinen gemacht und mit tiefen Gräben
gezieret. Es ist auch ein weit fruchtbar Land, da man noch viel alter Gebäude sieht. Da ist
auch eine hohe Schul: doch gefiel ihm keine schöne Kirch darinnen, denn das Carthäuser
Haus" (S. 57). Der Erzähler hat diese Beschreibung ziemlich wörtlich aus Hartmann
Schedels "Buch der Chroniken" (1493) übernommen. Dort heißt es: "Basel ist eine weyte vnd
fast namhaftige statt schweytzerlands an eim koenigclichen ende erpawt. (...). wiewol man
in der gemainde sagt, das ettwen ein Basilisck alda verborgen gelegen sey von dannen her
diser statt ir namen entstannden vnd bliben sey. Der Rhein fleußt schier mitten durch diese
statt. (...). Diser statt ist in vnßern zeiten mit zygelstaynin mewm. fast schoenen behawsun-
gen. großen cloestern vnd kirchen. mit weyten spitalen vnd andern einer statt nottuerftigen
dingen mit großem vmbkrays vnnd zynnen vnd mit tieffen greben geziert vnd befestigt vnd
hat zwischen den pergen ein weyte feldung. an getrayd vnnd guotem wein fast fruchtper.
Aber wiwol in diser loeblichen vnd alten statt vil anzaigung vnd vberbleibung ser alter gepew
erscheinen so sind doch dieselben auß pawfelligkeit vnd erdpidem. auch auß alter also
entsteh das man nicht erkennen kan was gestaltnus vnd zu welchem geprauch dieselben
gepewe gemacht seyen. Aber dise statt ist wunderperlich geauffet vnd nach dem erdpidem
wider erpawt. vnnd zu vnßern zeitten daselbst ein hohe schuol auffgericht. (...) Aber in der
klainen seyten ist ein fast treffenlichs cartheußer closter."47'

Für unsere Themenstellung noch wesentlich interessanter ist die zweite, nur sehr kurze
Erwähnung Basels in der zweiten Ausgabe der Historia von 1587. Dort heißt es:

"Es käme Faustus eins mals mit anderen Reysenden in ein Wirts Hauß in Dueringen/ sprach
neben seinen Reyßgeferten die Wirtin in abwesen des Wirts freundtlich vmb Herberg an:
Aber es wäre dieselbe so holdselig/ wie jene zu Basel / zur Krone / da sie jhre Gaeste nit setzen
konnte: Antwortete dem Fausto/sie koenne jn sampt seiner Geselschafft nicht beherbergen/
habe nichts zu essen/ so sey jhr Mann auch nicht zu hauß. Faustus sagte: Meine Wirtin das
laßt euch nit jrren/ wir wollen für gut nehmen/ vnd desto enger zusamen sitzen (...).481

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©c^tiI/t>niiD geftr I )Twu fein fcfjdnc Ätrcfj
fcariilen/oeü Dae lEartfjdufer-fDrtufj.

Abb. 12: Historia von D. Johann Fausten. Frankfurt/Main. 1587. Basel-Stelle

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