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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 2.1991
Seite: 96
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-02/0098
historische Erklärung geben: die gefaßte Quelle wurde in einen Hof - heutiger "Ziegelhof' -
geleitet, der früher einmal den Dominikanern, also den "Prädikanten". wie diese auf Deutsch
genannt wurden, gehörte. - Was die Erzgrube betrifft (Nr. 1 -3 ), so sind bauliche Reste an
der Kreisstraße von Schliengen nach Liel linker Hand noch zu sehen, wenn auch ganz von
Dornen überwachsen. Tatsächlich wurde seit dem späten Mittelalter auf Schliengener Bann
Eisenerz (Bohnerz) gegraben (1. Nennung 1358). Der "Altinger Stollen", der in der Nähe der
Kutzmühle sein anderes Ende hat, ist nach 1664 entstanden und hieß nach den Brüdern
Guggenbühler (drei aus Tirol nach Liel eingewanderten Bergleuten) auch "Guglis Stollen".
Dieser Bergbau ist Mitte des 19. Jahrhunderts zum Erliegen gekommen. Während des Ersten
Weltkriegs hat man ihn nochmals aufgenommen, offenbar jedoch nur mit geringem Erfolg.
- Im "Lösch-Brunnen" (Nr. 5) war zwar ein Stollen, aber hier ist nie nach Silbererz gegraben
worden, sondern auch nach Bohnerz.

/) Das Erzbergwerk

Am Ausgang unseres Dorfes in Richtung Liel liegt links, nahe der Straße, ein halb
verfallenes Erzbergwerk. Das noch vorhandene Erz wird streng bewacht von den Zwergen
und Kobolden, die tief im Innern hausen. Zur Zeit des Ersten Weltkriegs versuchte man,
dieses Bergwerk wieder in Betrieb zu setzen, denn es soll noch viel und gutes Erz dort
vorhanden sein. Die Zwerge hatten aber die Zugänge so versperrt, daß man damals nur
geringe Mengen Erz gefunden hat. - Im Spätherbst, wenn die Nebel über dem Rheintal und
über Schliengen liegen, hört man noch oft das Klopfen der Zwerge aus der Tiefe des
Bergwerks.

Hilde Koch geb. Vogel

2) Im Bergwerk

Vor vielen, vielen Jahren stieß man im Erzbergwerk eines Tages auf einen unterirdischen
See. Als die Knappen weiter vordringen wollten, stand plötzlich ein molch- oder drachenähnliches
Tier vor ihnen. Voll Schrecken liefen sie davon. Später drangen sie wieder vor, hatten
aber vorsorglich den Jäger mitgenommen. Als das Tier wieder erschien, ließ sich aber auch
der Jäger nicht halten: Hals über Kopf flohen alle, und man warf den Stollen so schnell als
möglich zu. - Noch heute kann man das Glucksen und Rauschen des unterirdischen Sees
hören, wenn man über jener Stelle im Lai in den Reben arbeitet.

Rüdiger Hoffmann

3) D'Erzgruebe

Links vo der Landstroß, wus Liel zue goht. dert isch d Erzgruebe. Im 18. Jahrhundert isch
seil gsi. Do het e Herr vo Staufe vom große Geld träumt. Er het glaubt, aß dert hinte, tief im
Bode. Silber un Ise-Erz z'finde wär. E Jud vo Basel haig ihm Geld usglehnt. Jetz het er für
e paar Guide eso buckligi Mättli gehäuft. Un dene Buure het er Arbet versproche un e guete
Lohn.

Wo er d'Schürfrechte gha het. ischs losgange. Mit e paar Männli hänn si agfange Stolle
grabe un usbaue. tief in dr Lai-Buckel iine un Liel zue. Tatsächlich hänn si Silbererz
usebrocht. Bi der Hohle isch e große Weiher gsi: do isch des Züg gwäscht worde. Mit Rösser

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