Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 2.1991
Seite: 97
(PDF, 32 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-02/0099
un Wage hänn sis furtgfahre. Au Iise-Erz isch drunter gsi. un me het sich für d'Gmei e große
Verdienst versproche. Die Gräfe vu Andlaw sin noh in des Gschäft iigstige un hänn mit ihrem
Vermöge bürgt. Es isch aber nit so rentabel gsi, wie sie gmeint hänn.

D'Lit sin ball verbost gsi. wil si fascht für d'Chatz hänn schaffe derfe. un hänn nimmi
mitgmacht. Druf het me Handwerksbursche agmacht zuem Schaffe. Dno hets agfange
z'geistere un z'spucke. In der Nacht het sich all e Liecht zeigt im Stolle. Die wo dem Liecht
nohgange sin. henn nimmi usegfunde. Vo dene Handwerksbursche isch e mänke verschüttet
worde. aber do si ohni feste Wohnsitz gsi sin. het si niemed vermißt: Der Stolle isch ihre Grab
worde. De letschte paar Lit. wo noh gschafft hänn. sig in der Nacht sogar der Teufel erschine -
in ganz großer Gstalt un miteme Schlapphuet uf.

Die Herre aber henn sich zruckzoge. un d'Schulde sin ans Gräfe hänge bliebe. So ischs bi
seile au bergab gange. D'Stolle sin dno iibroche. un numme e paar alti Muure sin übrig bliebe.
As Chinder ischs uns all wie e verwünsche Plätzli vorchu. Wemmer uf der Altigermatte go
Heue gsi sin. het uns, trotz Verbot, die Ruine glockt. Mir henn glaubt, no e schön Steinli
z'finde oder so. Uf einmol het me gmeint. e schaurig Lache z'höre. Vor luter Angst simmer
weggrennt. Der Geist vo seile Tote soll noh lang umgange sii. Wer cha seil ergründe?

O. Sch.

4) Der Silberknappen letzte Schicht

"In Schliengen gräbt man Silbererz" - konnten in vergangenen Zeiten unsere Vorfahren
singen und sagen: denn in ihrem Bergwerk gab es viel, viel Silber.

Im Löschbrunnen bei dem Felsen auf den Matten links des Weges, der hinauf zu den Reben
geht, war der Eingang zum Stollen. Einigen Bergknappen war der große Silberreichtum zu
Kopfe gestiegen und sie kamen in ihrem maßlosen Übermut auf einen teuflischen Einfall. Ein
junger Muni wurde herbeigetrieben und gefesselt in den Stollen geschafft. Dort wurde dem
armen Tier bei lebendigem Leib die Haut abgezogen und auf den wunden Körper Salz
gestreut. Die furchtbaren Schreie und das ohnmächtige Wehren der gepeinigten Kreatur
ergötzte die Herzlosen.

Da - plötzlich - ein Knistern, ein Knirschen im Gestein, ein furchtbares Krachen, und der
Stollen war zusammengestürzt.

Als das Verschwinden der Knappen bemerkt wurde, machte man sich auf die Suche und
wollte ihnen zu Hilfe kommen. Vor dem verschütteten Stollen hörte man dumpfe Hilferufe,
und eifrig wurde gewerkt und geschafft, um zu ihnen durchzudringen. Doch glaubte man. den
letzten Spatenstich getan und die Knappen gerettet zu haben, so ertönten deren Rufe nur ganz
schwach in weiter, weiter Ferne. Die Arbeitenden sahen die Nutzlosigkeit ihres Beginnens
ein und überließen die Frevler ihrem Schicksal, das sie sich selbst verdient hatten.

Der Berg hatte sie nicht wieder hergegeben, und auch seine Silberschätze waren von dieser
Zeit an verschwunden.

Emma Jäger

5) Die Sage vom Löschbrunne

Des Gwann Löschbrunne isch obe am Rank, überem Saugrabe. Früeiher ischs nit so
verwilderet gsi wie hit. do sin schöni Rebe gstande bis in Baselweg uffe. Unte dra hets schöni
Matte gha - bis in Rank abe. Ab un zue hets noh Felse derzwische gha. Me het scho schwer
schaffe müeße. bis als 's Heu deheim gsi isch.

97


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-02/0099