Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 2.1991
Seite: 99
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-02/0101
ein fürchterlicher Donnerschlag, und v or dem erschrockenen Rebbauern stand ein gewaltiger
Riese. Der rief ihm zu: "Weil du deinen Mitmenschen das Wasser nicht gönnst, mußt du in
drei Tagen sterben!" Der Mann kam elend heim und legte sich nieder. Nach drei Tagen holte
ihn der Schnitter Tod.

Die Quelle aber war tatsächlich aus den Reben verschwunden. Ganz unten, nahe beim
Hohlebach. tritt sie heute hervor.

Emma Jäger

7) Der Brueder Hans

Wemme 's Buckwegli uffe goht. aber me cha aus s'Tal uf goh. über der Janzeberg, seil
Wegli witer. wos in Langrai goht. dert isch der "Brueder Hans": Es isch e ganz heimelige
Platz. Links unte ischs Tal un rechts unte d'Römerstroß.

Do soll emol vor e paar hundert Johr e Einsiedler glebt ha. Der haig im Stritt si Brueder
umbrocht gha un sig dno vo siine Eltre vo deheim verstoße worde. Als Fremde het er sich
dert obe ebbis erworbe un het sich e Hütte baut. D'Mensche het er gmiede un so si Schuld
büeßt. Mit Reh un Hase un andere Tierli het er gschwätzt. Er het au selteni Blueme un Chrüter
gchennt un pflanzt: die haige ghulfe für allerlei Breschte - bi Lit un Vieh. Me het en selte gseh:
er soll e unheimliche Kerli gsi sii miteme lange Bart un in Lumpe gchleidet. Jungi Bursche
hänn sich als emol z'Nacht anegschliche un hänn ebbis welle seh. Aber er het jo im Finstere
ghuust. Mit sich selber het er gschwätzt un derbii all wieder "Brueder Hans" gruefe. Des
mueß si tote Brueder gsi sii - das het ihm kei Rueih gloo. Mit der Zit sig er wahnsinnig worde.
Ime ganz ehalte Winter sig der Mann verfrore. Im Früehlig isch er gründe un begrabe worde.
Aber si Geischt het kei Rueih kriegt. All wieder het me ghört riefe: "Brueder Hans-Hans"!
Mitem Echo zemme sig das gruselig gsi. D'Lit hänn betet, wenn si dert dure gange sin. aß
die armi Seel ihri ewigi Rueih soll finde.

Uf einmol ischs rueihig worde: aber siter dem heißt des Gwann dert obe "Brueder Hans".

O. Sch.

8) D'Hundsgruebe

Oberhalb vo der neue Schuel. wu die schöne neue Hüüser stehn. seil isch d'Hundsgruebe.

Vor viele hundert Johr solls do bi uns noh wildi Hund gee ha. Uf der Eckt hänn sie sich in
de Wälder umetriebe. Vor Hunger hänn sie jungi Lämmli grisse. aber au Reh un andri Tierer
sin nit sicher gsi. Bis uf d'Höf sin sie chu un hänn Hüehner oder Gäns gholt. Des isch e großi
Plog gsi. un me het efange Angst kriegt.

Uf eimol isch e Seuche usbroche unter dene Hünd, un es sin vieli verreckt. Us Angst vor
Asteckig isch große Rot ghalte worde. So hänn si bschlosse. dert obe e große Grabe z'mache,
längs neben em Weg. Un wenn die Hünd hänn welle drübergumpe, sin si dringlege. So het
me sie erlediget, ohni aß me sie het müeße berüehre. Der tief Grabe isch spöter dno einfach
zuegschuflet worde.

Mit der Zit hets keini wilde Hund meh gee. un es isch Gras über die Sach gwachse. Numme
der Name "Hundsgruebe" isch bliebe.

O. Sch.

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