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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 2.1991
Seite: 134
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-02/0136
Abb. 2: Die alte Salmenbrauerei in Rheinfelden. mit gedeckter Rheinterrasse, Bleistiftzeichnung eines

unbekannten Künstlers, um 1860

Die sogenannte Lehrgeldstiftung hat folgende Hintergründe:

Dieser Fond verdankt seine Entstehung der Stiftung der M. Benzinger-Dietschy und
Josephine Benzinger-Dietschy aus Einsiedeln als Vermächtnis ihres seligen Großvaters,
Franz-Joseph Dietschy in Rheinfelden. für seinen Geburtsort Pfaffenberg im Betrage von
800 RM und heißt Franz-Joseph Dietschy'sche Lehrgeldstiftung.
Über den Zweck des Fonds heißt es:

"Nach den in der Stiftungsurkunde angegebenen Bestimmungen des Stifters soll
obiges Kapital von 800 RM für ewige Zeiten zinstragend angelegt und die Zinsen
nach Abzug der Verwaltungskosten dazu verwendet werden, einem armen, braven
Knaben oder Mädchen, die in Ff affenberg geboren sind, und ein nützliches Geschäft
oder Handwerk erlernen wollen, das Lehrgeld daraus zu bestreiten. Reichen die
Zinsen zur Bestreitung des Lehrgeldes nicht aus. oder befindet sich gerade kein
Knabe, der ein Handwerk ergreifen (oder ein Mädchen, das ein Geschäft erlernen)
will, vor, sollen die Zinsen dem Stiftungskapital zugeschlagen werden, um den
Stiftungsfond zu vergrößern".
Zur Aufbewahrung der Urkunden heißt es:

"Sämtliche Wertpapiere und Urkunden werden im Rathause zu Pfaffenberg in einem
feuersicheren Gewölbe in einer doppelverschließbaren Kiste aufbewahrt. Den einen
Schlüssel hat Bürgermeister Philipp, den anderen Gemeinderat Berger in Verwahrung
".

Bis zum Jahre 1923 bestand der Brauch der Schuljugend, am Kreuz zu beten. Leider hat
die Inflation jener Zeit das Kapital aufgezehrt, und der Brauch ist erloschen.

Im Jahre 1985 erinnerten sich Dietschys Nachfahren, die Familie Robert C. Habich-
Dietschy und Verwandtschaft aus Rheinfelden und der ganzen Schweiz, an die Heimat ihres
weitblickenden und bedeutenden Urahnen. Diese Familie ist heute noch Besitzerin eines
großen Grundvermögens, das von der Tersa AG (Terrain-Salmen AG) verwaltet wird. Die
große vormalige Salmenbrauerei ist im Zuge von Konzentrationsbestrebungen der schweizerischen
Brauerei-Industrie 1971 in der Sibra-Gruppe aufgegangen und stellt heute das
bekannte Schweizer Cardinal-Bier her.

Eben diese Tersa machte nun ihre Aktionärsversammlung im Jahre 1985 in Pfaffenberg.
Vor und nach den Regularien der Aktionärsversammlung wurde in historischen Rückblicken
und einem Vortrag über die Dietschy-Stiftungen des gebürtigen Pfaffenbergers gedacht. Die

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