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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 2.1991
Seite: 172
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-02/0174
hammerwerke ... Zell bei Schönau ... Fahrnau bei Schopfheim ... / Murg bei Säckingen /
Kattun (Indienne) Fabriken ... 4 bei Lörrach... hat allein 328 Gehülfen, sein Fabrikat ist in
Norddeutschland, Polen, Rußland und Amerika gesucht. Die Fabriken der Herren Köchlin
zu Lörrach und Steinen, und ihre Baumwollenwebereien zu Schönau und Zell beschäftigen,
ohne die Lehrlinge und vielen Kinder unter 16 Jahren [!], 478 Gehülfen, und versteuern das
größte einzelne Betriebskapital im Lande / Papiermanufakturen zu ... Schönau, Schopfheim

Aufschlußreich sind freilich auch die Berichte über Ex- und Import. Ausfuhrartikel u.a.:
Getreide, Hanf. Tabak. Obst, Leinwand, Baumwolle. Holz- und Strohwaren. Papier, Einfuhr
vor allem: Südfrüchte, Spezerei- und Arzneiwaren, Pferde, Wolle und Seide, Luxusartikel.
Das meiste davon wird auf dem Wasserweg (Flößerei, neuerdings auch Dampfschiffahrt)
transportiert, femer: 'Der Transit-, Speditions- und Kommissionshandel ist im Grunde der
Haupthandel Badens' - was für das Wiesental und einen Großteil der Markgräflerregion in
besonderem Maße gelten durfte. Märkte und Landstraßen ('500 Stunden Chausseen und 1000
Stunden Vicinalwege'!) finden berechtigte Erwähnung.

Das Staatspolitische gibt sich übersichtlicher und gedrängter als in der Erstausgabe, aber
es interessiert hier nicht, weil es allbekannt und es andere spezifischere Quellen hierfür gibt.
Steuer- und Militärtabellen schließen an, dann endlich beginnt die Topographie der
einzelnen Gegenden, wie schon früher in See-, Oberrhein-, Mittel- und Unterrheinkreis
gegliedert. Nach wie vor finden sich die Bezirksämter Lörrach und Müllheim im Oberrhein-
kreis, dasselbe gilt für die Ämter Schopfheim und Staufen. Stichproben ergaben, daß sich in
diesen Angaben nichts Erwähnenswertes geändert hat. Das Zahlenmaterial tendiert fortschreibend
betr. Einwohnerzahl im allgemeinen leicht nach oben, historische Hinweise
wurden mitunter gekürzt, aber dann auch wieder durch Zufügungen ergänzt.

Was allerdings nicht heißen soll, daß es sich für einen Archivar oder einen, der speziell
Subregionales bzw. Ortsgeschichtliches sucht, nicht lohnen würde, dieses Zahlenmaterial
exakt herbeizuziehen, zu vergleichen und seine vorsichtigen Schlüsse zu ziehen. Was die
Glaubwürdigkeit dieses Materials angeht, so kann selbstverständlich nicht ganz ausgeschlossen
werden, daß eine Quelle dann und wann von der andern stammt, jedoch kann man
gerade den bevölkerungsstatistischen Angaben weitgehend Glauben schenken, was Stichproben
auch immer wieder erwiesen haben. - Auf dem Titelblatt hatte es geheißen: 'Mit einer
Höhenkarte und vielen Abbildungen'. Diese Beigabe ist gewissermaßen ein Konglomerat,
das neben einer 'Übersichts-Karte von Baden und Württemberg' mehrere graphisch gestaltete
Profile enthält ('von Basel bis Mannheim / von Konstanz bis Basel / von Mannheim bis
Würzburg'), femer graphische Tiefenreliefs des Bodensees. Klima- und Witterungstabellen,
eine Höhenkarte von Württemberg, weitere Profile durch den Schwarzwald und die Vogesen
und was mehr. Es muß angenommen werden, daß man der Kostenersparnis willen dieses
gesamte Kartenmaterial auf ein übergroßes Blatt lithographiert hat (die Mehrzahl der im
Antiquariat angebotenen Heunisch-Exemplare '36 entbehrt dieses Kartenwerkes, weil es
schon vom Falzen her bei häufigerem Gebrauch rasch untauglich geworden sein dürfte).

*

Es ist an der Zeit, uns mit dem dritten Heunisch' zu beschäftigen. Über 20 Jahre brauchte
es, bis er - auf 800 Druckseiten angeschwollen - erscheinen konnte. Unser Autor hat sich in
diesem Oeuvre der Mithilfe des angesehenen Archivars Dr. J. Bader (* 1805 in Tiengen bei
Waldshut, 1 1883 in Freiburg; mit seiner Badenia' und seinen 'Fahrten und Wanderungen im
Heimatlande' und einer Reihe weiterer Veröffentlichungen über die badischen Landesgrenzen
hinaus bekannt geworden; vgl. dazu u.a. die Würdigung B.s in 'Vom Hochrhein.
Hotzenwald und südlichen Schwarzwald', 2. Aufl. Freiburg 1986) versichert, was für das

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