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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 2.1991
Seite: 176
(PDF, 32 MB)
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nach Texas, in etwa 3% nach Algerien (besonders aus dem Markgräflerland), ein knappes
Prozent in osteuropäische Länder. Aufschlußreich sind auch die Angaben über die daraus
dem Staat und den Gemeinden entstehenden Unkosten, sie werden im Durchschnitt auf 92
Gulden (= nach heutigem Geld in etwa DM 2 000.-) pro Person veranschlagt und setzen sich
aus Ausriistungs-. Überfahrt- und Verköstigungsgeldern zusammen. Über Einwanderer
findet sich in diesem Nachtrag begreiflicherweise nichts gesagt. - Ein Alphabetisches
Namensverzeichniß sämmtlicher Städte. Marktflecken. Dörfer, Weiler. Zinken, Höfe und
einzeln gelegenen Häuser, welche besondere Namen führen' beschließt den Anhang, es
umfaßt 20 Druckseiten, jeweils vierspaltig abgesetzt.

Soweit unsere Detaillierungen der Heunisch'schen Statistikwerke. Sie sind uns freilich in
vielem mehr geworden, als ihr Herausgeber seinerzeit beabsichtigt hatte. Nicht nur, daß die
darin enthaltenen Dokumentationen und Auflistungen vielfältigster Art einmalig und
gewissermaßen 'unersetzlich' sind, darüber hinaus ist aus alledem ein enormes Geschichtsund
Kulturgeschichtswerk unserer Region geworden.

Gewiß gab es im selben Zeitraum noch diese und jene für Baden aufschlußreiche
Publikation (erinnert sei ebenso ans 'Universal-Lexikon...' anno 1844. bzw. 1847 [vgl. H.B.
2/1990] wie an die vorausgegangene 'Geographie und Statistik des Großherzogthums Baden'
von JA. Demian anno 1820, ferner vor allem an das Kolb'sche dreibändige 'Lexicon von dem
Großherzogthum Baden' 1813 ff. [vgl. H.B. 2/1981] und was mehr), doch die Intensität und
Kontinuität der Heunisch-Werke ist einmalig und unübertroffen, selbst wenn man sie an
nichtbadischen zeitgenössischen Nachschlagewerken dieser und ähnlicher Art mißt. Heunisch
ist Quelle und Kompilation in einem, und es möchte fast den Anschein erwecken, daß
er - eben weil das Großherzogtum Baden ein noch so junger Staat - gewissermaßen bestrebt
war. einen Ausgleich bzw. einen Nachholbedarf zu bestreiten (wie das etwa in anderer
Hinsicht, nämlich betr. Stichen und Ritterburgen, Maximilian Ring inszeniert hatte). Seine
Motivation, 'dem Lande möglichst viel Nutzen zu bringen' (vgl. Vorwort der Ausgabe von
1857), ist nicht nur verständlich, sondern anzuerkennen und glaubwürdig. Es ist eine
altbekannte Tatsache, daß Lexikographen (und dazu gehört ja Heunisch mit seinen Werken,
die stets von der Basis der Statistik ausgehen!) monoman sind, sonst könnten sie die Fülle
des von ihnen und andern Zusammengetragenen weder überschauen noch bewältigen: so
gesehen, ist dieser Autor ein gelungenes Beispiel dafür, seine Zeit und die damit verbundene
Zeitgeschichte mit dem Gegebenen zu erfassen, zu durchleuchten, zu detaillieren und
entsprechend faktenreich darzustellen, so auch wurde die Neutralität der Geschichtsschreibung
(das berühmte 'sine ira et studio') gewahrt und gefestigt, was gerade im 19. Jahrhundert
von besonderem Wert für uns Nachfahren nahezu anderthalb Jahrhunderte später sein dürfte.

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