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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 2.1991
Seite: 196
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-02/0198
Wolf gang Ritzel. Johann Peter Hebel. Briefschreiber
- Proteuser - Naturforscher - Poet - Hausfreund -
Mann der Kirche. Waldkirch (Waldkircher Verlag) 1991.
183 S.. brosch., mit Abb.

Nicht als Barocktitel, sondern als Anerkennung einer Vielfalt von Tätigkeiten sollten die kumulierenden
Untertitel gelesen werden. Und wie es in der Vorrede heißt: es geht dem Verf. in erster Linie um Hebels
Person und Persönlichkeit - inwieweit des Lesers Vertrautheit mit dem Hebeischen Werk miteingeplant ist.
läßt sich erst von Fall zu Fall und entsprechend den Schw ierigkeitsgraden des Poetischen bestimmen. Doch
daß Hebel mitsamt seiner Poesie und vielem anderen in diesem Band stets gegenwärtig ist, verspürt man
vor allem in den gründlichen Bekenntnissen Ri.s: ein Hebelband mit Engagement und dennoch in aller
Sachlichkeit. Wir können ihn - nicht zuletzt parallel zur neuen großen kritischen Hebelausgabe - heute und
morgen mehr denn je gebrauchen (es ist gut. daß hier die Kenner und die Nichtkenner gleicherweise
angesprochen werden!).

Eigentlich ist dieser Hebel-Essay-Band chronologisch aufgebaut, was jedoch wiederum nicht heißen
soll, daß er das organisch Gewordene und Gewachsene negieren würde. Es setzt mit dem 'Briefschreiber'
ein und gibt hier verständlicherweise eher Generelles als Detailliertes; der Sturm und "Drang' wird im
Proteusertum (= Belchismus' usw.) angegangen (was in der Mehrzahl der Hebelbiographien bislang zu
kurz kam); das Kapitel 'Der Naturforscher' führt in die tote und lebende Natur der Forschungsjahre vor
nahezu 2 Jahrhunderten: Der Poet' wird auch den Lesern und den hochdeutsch abgefaßten Gedichten
gerecht: Der Hausfreund' unterteilt in "Weltgebäude' sowie in 'Großes' und Kleines' Welttheater und
versucht dem Kalendarischen gerecht zu werden; 'Der Mann der Kirche' behandelt Hebel auch als
Pädagogen und berücksichtigt neben den beiden Hauptoeuvres (Biblische Geschichten und Christlicher
Katechismus) vor allem das persönliche Credo' des Dichters. Eine Einordnung seines Lebens und seiner
Werke versucht Ri. am Schluß' des Buches und unter Berücksichtigung Hebeischen Erzählens.

'Anmerkungen und Nachweise' halten sich knapp, aber prägnant, eigentliche Primär- und Sekundärliteraturangaben
erschienen dem Verf. hier nicht nötig (und sie sind es schon deshalb nicht, weil das Ganze
mehr von der Dichtung und von Hebel selbst als von der Detaillierung seiner Werke und dem Über-ihn'
belebt wird).

Was jedoch hervorzuheben ist: die handliche und angenehme herstellerische Gestaltung des Buches.
Vorab die wenigen, fast schon miniaturhaft wirkenden Illustrationen; sodann die auffallend gegliederten
Hauptkapitel, jeweils mit dazugehörigen Zitaten versehen.

Mit dieser eben vorgelegten Publikation sollte das Hebelbild, wie es sich in den 70er und 80er Jahren
ergab und etablierte, keineswegs korrigiert oder gar als ein mitunter falsches Bild gewertet werden,
vielmehr lag es dem Verf. daran, so manche Details höchst persönlich und genügend fundiert (und auch
hie und da im Altersstil) zu präzisieren und zu ergänzen, und zwar nicht nur in den eigentlichen poetischen
Bezirken, sondern ebenso im Beiwerk' (etwa in der Unpersönlichkeit des erst postum erschienenen
Christlichen Katechismus', erstmals 1828). Daß darüber hinaus das Didaktische breiten Raum und
Widerhall fand, ist verständlich und bei Hebel für alle Beteiligten von großem Nutzen. Auch die Einstufung
Hebels als 'beherrschter Sanguiniker' führt zu produktiven Überlegungen und zeigt einmal mehr nicht nur
die gründlichen Kenntnisse, sondern die intensive Beschäftigung des Autors mit seinem Autor.

Helmut Bender

Paul Ziegler. Wahrheit im Wein - Ein Brevier für Weinfreunde. Mit Zeichnungen von Horst Schätzle.
Waldkirch (Waldkircher Verlag) 1991. 144 S.. Pappbd. mit kolorierter Umschlagzeichnung.

'Wein-Spruchweisheit aus dem Schatzkeller der Wein-Poesie - gesammeltheißt es im Untertitel, und
das 'Vorwort' wurde vom Hrsg. (als Lehrer und Rektor an der Mosel und im Markgräflerland tätig,
gebürtiger Lörracher) im Weinmond' (= Oktober) 1990 abgefaßt. Das Hauptmotiv stammt sinngemäß von
Hafis (den auch Goethe so sehr schätzte): 'Des Lebens tiefste Weisheit liegt im Wein'. Die einzelnen
Abschnitte gliedern sich in 12 Hauptkapitel: 'Winter, Weinlandschaft und Herbst / Rebe und Traube als
Gleichnis / Im Weine spiegelt sich das Leben / In vino veritas / Geist und Göttliches im Wein / Der Wein
erfreut des Menschen Herz / Wein: Balsam und Arznei / Trink nicht im Übermaß! / Wein und Liebe / Trink
deinen Wein mit frohem Mut! / Lateinische Wein Weisheit / Spruch-Nachlese aus den Weinregionen'.

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