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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 1.1992
Seite: 19
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1992-01/0021
Abb. 1: Am Webstuhl in alten Zeiten

1807 verläßt Fürstabt Berthold Rottler mit 40 Mönchen das Kloster St. Blasien, das nicht nur
kirchliche, sondern durch die Stellung des Abtes als Reichsfürst auch landesherrschaftliche
Rechte besaß, als eine Folge der Säkularisierung der Abtei durch den neuen badischen Staat.
Eine nicht nur für unsere Gegend bedeutende Kulturstätte der Religion und Wissenschaft wird
zweckentfremdet: Eine Gewehrfabrik, eine Fabrik zur Spinnmaschinenherstellung und die
erste mechanische Spinnerei in unserem engeren Heimatbereich werden in den Klostergebäuden
eingerichtet. Diese seinerzeit moderne Spinnerei war Ausgangspunkt großer wirtschaftlicher
und sozialer Spannungen auch auf Textilbetriebe des Wiesentales, die ihre Konkurrenzfähigkeit
bedroht sahen.

Diese Ereignisse revolutionieren in Basel, Lörrach, Mülhausen und in den meisten Orten des
Wiesentals die bisherige textile Fertigungsweise. Das Alte kann sich nicht mehr halten. Die
Zeit, da der Heimarbeiter in eigener Regie oder im Auftrage eines Verlegers tätig war. geht zu
Ende. Er findet eine neue Beschäftigung in den Fabriken. (Verleger = entspricht heute in etwa
dem des Großhandelskaufmanns. Im Dienste des Verlegers standen die sogenannten, Jerger";
diese gaben den Rohstoff an die Heimarbeiter aus und kontrollierten, „fergen", bei der
Ablieferung den fertigen Stoff nach Qualitätsausfall und Masse).

Das Jahrhundert der Erfindungen leitete das Zeitalter der Maschinen ein. Die neue Entwicklung
drängt voran; sie kann nicht an den Grenzen stehen bleiben. Die führenden Staatsmänner
in den meisten deutschen Ländern waren sich im klaren, daß die Schaffung eines größeren
Marktes eine absolute Notwendigkeit war.

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