http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1992-01/0087
"Banquier" und "Syndic" der Kaufmannschaft in Paris, wo er auch das Bürgerrecht erwarb,
sowie dortiger Agent der Schweizer Offiziere in französischen Diensten war.
Verheiratet war er mit Anne Jennet de Peltre (1650-1718). seiner Nichte aus Metz. Da diese
Heirat in Basel nicht anerkannt wurde, konnte er, durch die Religionswirren in den 1680-er
Jahren aus Paris vertrieben, nur für seine Nachkommen eine Wiedereinbürgerung in Basel
erlangen.
So war es für ihn von großem Vorteil, daß er den vor den Toren der Stadt Basel sehr günstig
in Weil gelegenen Schönauerhof (Läublinhof) als Domizil nutzen konnte.
Sein Erbe trat sodann sein in Paris geborener Sohn Johannes der Jüngere (1667-1728).
verheiratet mit Catharina Iselin, an. Auf ihn folgte Johann Lucas Schönauer (1696-1770), der
u.a. Besitzer des Schloßgutes Binningen war. Von seinen Erben ging der Schönauerhof in Weil
1780 durch Kauf an Johann Jacob Bachofen über.
Mit Karl Robert, genannt Attilio Schönauer-Kaufmann (geb. 1889 in Paris, gestorben
1988 in Riehen), ist der letzte männliche direkte Nachkomme der Basler Linie des
Schönauerschen Geschlechts verstorben.
Der Läublinhof war etwa 130 Jahre lang im Besitz dieser Familie.
Die Familie Bachofen
Das Geschlecht der Bachofen läßt sich bis in die Zeit seiner Einwanderung in Basel (1538)
zurückverfolgen.
Genauere Nachrichten sind jedoch erst seit Johann Jacob Bachofen-Strub (1701-1784)
vorhanden. Mit ihm begegnet uns der erste Vertreter dieser Familie, der sich der
Bandfabrikation widmete. Die Firma war eine der ältesten Bandfabriken Basels, im Jahre
1690 gegründet, von 1724 bis zur Löschung 1906 ununterbrochen im Besitz der Familie.
Die Familienmitglieder sind im politischen Leben ihrer Vaterstadt nie besonders hervorgetreten
. Ihre Tätigkeit beschränkte sich hauptsächlich auf den Ausbau ihrer Firma, dem
sie ihre ganze Kraft widmeten. Daneben zeichneten sie sich von jeher durch verständnisvolle
Freude an den Werken bildender Kunst aus. Die Bachofen'sche Sammlung alter Bilder und
Kunstgegenstände war und ist noch heute über die Grenzen ihrer Vaterstadt Basel hinaus
bekannt und geschätzt.
Johann Jacob Bachofen-Strub (1701-1784). von Beruf Kaufmann, war verheiratet mit
Maria Magdalena Strub (1705-1751), einer Tochter des Bandfabrikanten Martin Strub.
Dieser schätzte die gediegenen Handelskenntnisse seines Schwiegersohnes sehr und nahm
ihn 1724 als Teilhaber in seine Bandfabrik auf. die fortan unter dem Namen "Strub und
Bachofen" betrieben wurde.
Bachofens glücklicher Ehe entsprossen drei Kinder, von denen jedoch zwei im Kindesalter
starben. Der einzige Sohn Martin Bachofen (1727-1814) erhielt eine sorgfältige Erziehung.
Er wurde später Teilhaber der väterlichen Fabrik. Auch dessen einziger Sohn Johann Jacob
(II) (1755-1828) erhielt ebenfalls eine gediegene Ausbildung und übernahm später, im Jahre
1795. die väterliche Fabrik, die er allein bis zum Jahre 1806 betrieb.
Im Jahre 1780 verheiratete sich Johann Jacob mit Helene Burckhardt (1765-1840), der
Tochter des Bandfabrikanten und späteren Bürgermeisters und Landammanns Peter Burckhardt
- Forcart. 1780 erwarb J.J. Bachofen das in Weil gelegene anmutige Landgut, den Schönauerhof
(Läublinhof). Unter ihm wurde dieser vom einstigen einfachen "Gietli" zu einem repräsentativen
Landgut im Barockstil ausgebaut.
Hier verbrachte er mit seiner Frau manch glückliche Stunde. Als Erholung von angestreng-
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