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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 1.1992
Seite: 119
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1992-01/0121
Als Ergänzung zum Bericht "Der Läublinhof' von Julius Kraus gibt Rolf Brüderlin. Freier
Architekt und ehrenamtlicher Denkmalpfleger. Schopfheim, eine kurze Abhandlung über die
Baugeschichte des Landgutes.

Der Läublinhof in Weil - seine Baugeschichte

Rolf Brüderlin

Gegen Ende des 30-jährigen Krieges erwarb der Basler Finanzier Theobald Schönauer im
Gewann Läublingärten auf der Gemarkung Weil ein Grundstück von 87 ar und 42 qm. Dieses
lag im Schnittpunkt der Weiler- und Eimeldinger-Straße.

Theobald Schönauer ließ sich auf dem Gelände im Jahr 1660 ein zweigeschossiges
Landhaus mit Gartenhaus errichten.

Wie sah das 1660 errichtete Wohngebäude aus?

Das Haus war in der oberen Hälfte Richtung Weil unterkellert mit einem Balkenkeller,
dessen Zugang vom Giebel nach Friedlingen aus erfolgte. Das Erdgeschoß hatte eine
Mittelteilung von Traufe zu Traufe. Auf der Seite nach Weil lagen 2 Zimmer und auf der Seite
nach Friedlingen die Küche mit Flur und Treppenhaus. Im Obergeschoß befanden sich 4
Zimmer und das Sommerhaus.

Die Außenwände der Vollgeschosse waren in Bruchsteinwänden hergestellt und die
Innenwände in Holzriegelwänden mit Bruchsteinen ausgemauert. Lediglich im Erdgeschoß
befindet sich die nach dem Badischen Landrecht erforderliche massive Brandwand als
Abschlußwand der Küche zum Treppenflur.

Die Beheizung erfolgte mit offenen Kaminen, deren Rauchabzüge in den Giebelwänden
eingebaut waren.

Das Haus wurde von Anfang an für eine gehobene Benutzung erstellt, denn die Geschoßhöhen
in den Hauptgeschossen, im Erdgeschoß mit 2.80m im Licht und im 1. Obergeschoß mit 3.60 m
im Licht, entsprachen nicht den Höhen für ein normales Bauernhaus.

Auf dem Gebäude befand sich ein Dachstuhl mit Mansarddach und Krüppelwalmen. Dieser
war das Vorbild für die anderen Mansarddächer in Weil auf dem Gasthaus zum Adler, dem
Haus Marx, und dem Haus gegenüber in der Tüllingerstraße.

An der Eimeldinger Straße stand zwischen dem Ostgiebel des Landhauses und dem
Gartenhaus eine 2 Meter hohe Mauer und bildete mit den Gebäuden einen großartigen
Innenhof, der sich zum Park hin öffnete und in dessen Mitte ein großer Brunnen stand.

Ende des 18. Jahrhunderts ging das Gut an die Familie J.J. Bachofen-Burckhardt über.
Bachofen erwarb von Weiler Bauern noch ein größeres Rebgelände hinzu und ließ das
Wohnhaus um eine Fensterachse Richtung Weil verlängern.

Auf der Rückseite des Kembaues wurde ein Treppenhaus mit Walmdach angebaut. Das
Haus erhielt damit der gehobenen Wohnkultur entsprechend ein elegantes Treppenhaus.

Die Küche wurde in den Anbau Richtung Weil verlegt, und die alte Küche zu einem mit
Stuckdecken ausgestalteten Gartensaal hergerichtet.

Sowohl der Anbau wie das Treppenhaus erhielten im Kellergeschoß getrennt zugängliche
Gewölbekeller, um die Weinvorräte aufzunehmen.

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