Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 1.1992
Seite: 168
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1992-01/0170
Feierstunde, der Kanderner Ehrenbürger Ernst Kammüller, würdigte das literarische Schaffen
Berners "als echtes, unvergängliches Gold, das der Heimat nicht verloren geht."

Mit zunehmendem Alter ließ Karl Berner stark nach, und er ging kaum mehr in
Gesellschaft, aber beim Hebelschoppen war er jedes Jahr. Er kam gern nach Hertingen und
trug hier in der Kirche und im "Rössli" seine Geschichten vor. Denn es galt von ihm. was er
vom Kunstmaler Hermann Daur einmal schrieb:

"Er het bim Hebelschoppe menggmol g'lacht

Wie anderi au. un het sy Spässli g'macht".

Bezeichnend für seinen Humor, mit dem er auch die Unbequemlichkeiten und Beschwernisse
des Alters trug, ist folgende Begebenheit:

Dem Freund Busse war in der Freiburger Universität der Johann-Peter-Hebel-Preis 1939
feierlich überreicht worden. Als man Berner nachher fragte, ob er denn auch etwas
verstanden habe, erklärte er schmunzelnd mit einem Blick auf die Damen, die im Orchester
saßen: "Ich habe die Engel gesehen und habe ihre himmlische Musik gehört".

In der Nacht vom 18. zum 19. Dezember 1941 ist Karl Bemer still aus dieser Welt
gegangen. Seine Frau Ida geb. Heintz. eine Kölner Apothekerstochter, die als Sängerin
ausgebildet war. verstarb schon 2 Jahre zuvor im September 1939. Die Ehe blieb kinderlos.

Seine Heimatstadt Kandem hat -wie auch die Stadt Freiburg- eine Straße nach ihm
benannt, und jedes Jahr wird bei der Schlußfeier der Kanderner Haupt-und Realschule vom
Volksbildungswerk ein Karl-Bemer-Preis an den Schulbesten verliehen, nachdem vorher
der Dichter zu Wort gekommen ist.

Und das wollen wir am Ende dieses Gedenkens auch tun mit dem Mundartgedicht "Das
Lachen".

Das Lachen

's isch schweri Zyt. 's isch bösi Zyt.
Drum ebe tuet eim's Lache guet;
's nimmt schwarzi Tropfen uusem Bluet.
Wenn öbbis Liebs im Bode lyt.

Un wer e schweri Burdi trait
Un lacht derzue, dem wird sie liicht -
Was hift's eim, wemme schimpft un chiicht
Un niemes i guet Wörth sait?

Uns Lachen isch wies Habermark,
's macht Maidli un macht Buebe stark;
Joweger au, wer lacht, potz Stern,
De het doch gwiß der Herrgott gern!

Und d'Vögel ghören au derzue
Un Wanderlust un Wanderschueh
Un d'Blüemli un der Sunneschii,
E lustig Lied isch au derbii!

Drum singet, Maidli. un sind froh!
Der müent ich nit vergelstre lo -
Un wenn's emol au Träne git:
Verlehret numme 's Lache nit!

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