http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1992-02/0042
Eine Aufgabe, die über die Region weit hinausreichte, war die Herausgabe der Korrespondenz
des Sankt-Blasianer Fürstabtes Martin Gerbert (1720-93). 2 Bände davon lagen
bereits vor (1931-34). Nach dem Tode der Historiker G. Pfeilschifter (t 1936) und Ph. Funk
(t 1937) wurde Prof. Allgeier die ehrenvolle Aufgabe übertragen, die Edition weiterzuführen
. Er machte sich ans Werk und sammelte auf vielen Reisen durch Süddeutschland.
Österreich, die Schweiz und das Elsaß das noch zu erhebende Material. Doch setzte sein
relativ früher Tod seinen Bemühungen ein jähes Ende.
Als 1945 der Krieg eine weithin zerstörte Universität zurückließ, machte sich Prof.
Allgeier zusammen mit den Kollegen, die nicht mit dem Nazismus paktiert hatten, sofort ans
Werk, um trotz der großen Kriegsschäden an seiner Alma Mater die Wiedereröffnung der
Universität bei der Besatzungsmacht durchzusetzen. In der heiklen Situation dieses schweren
Anfangs trug Ende 1945 das Vertrauen des verbliebenen Lehrkörpers Arthur Allgeier zur
höchsten Würde eines Rektor Magnificus der Alberto-Ludoviciana Freiburgs empor. Aber
sein überaus schwieriges Rektoratsjahr, in welchem die Fundamente des äußeren und
inneren Wiederaufbaus gelegt wurden, zehrte an den psychischen und physischen Kräften
des gesundheitlich so robust scheinenden Schwarzwaldsohnes. Das darauf folgende Pro-
Rektoratsjahr war nicht minder einfordernd. Es wurde aber immer mehr sichtbar, daß Arthur
Allgeier den Zenit seines Lebens und Schaffens überschritten hatte. Die Kräfte erlahmten
allmählich von innen heraus. Der starke Wille dazu, dieser Schwäche Herr zu werden,
richtete immer weniger aus. Als das Sommer-Semester 1951 die Emeritierung brachte,
hoffte der kränklich gewordene Prälat, sich nach Entbindung von seinen Amtspflichten
Bei der Feier zur Stadterhebung im Jahre 1950
Van links nach rechts: Bürgermeister Eugen Schmidle. Staatspräsident Leo Wohleb, Prälat Dr. Arthur
Allgeier und Innenminister Schühly
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