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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 2.1992
Seite: 58
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welche das Markgräflerland in Angst versetzt hatten. Unmittelbar nach der Schlacht von St.
Jakob (26. August) begannen sie mit der Belagerung von Säckingen, Laufenburg und
Waldshut. Sowohl der Zeitgenosse Beinheim wie fast anderthalb Jahrhunderte nach ihm
Wurstisen berichten, wie die Landleute der Herrschaft Rötteln, "wol uff 6'000". oberhalb von
Schwörstadt eine "Letzi" oder Landwehr aus gefällten Baumstämmen errichteten, um zu
verhindern, daß die Armagnaken ihren Rückzug durch markgräfliches Gebiet antreten
würden. Dieser Rückzug erfolgte denn auch problemlos am 26. September, nachdem die
belagerten Städte zuvor noch ausgeraubt worden waren: "Sind on schaden für Basel hinan
gon Enszheim (Ensisheim) zogen; dann durch den margrofen von Rötelen (gemeint ist
Wilhelm, der österreichische Landvogt) und ander herren ward ein vertrag mit inen gemacht,
etwas gelt zu geben." Die Feinde hatten sich also durch eine Geldentschädigung dazu
bewegen lassen, auf dem gleichen Weg. auf dem sie gekommen waren, zurückzukehren,
wodurch das Markgräflerland verschont blieb. Dies ermöglichte den "Markgräfischen",
auch ihrerseits wieder abzuziehen.20'

Am 7. und 8. Juni 1445 sind es nun aber die Basler, welche einen Raubzug nach
Schwörstadt unternehmen, "wol mit me denn 200 ze rosz und by 2'000 ze fuosz". Offenburg
und Appenwiler berichten darüber. Außer Schwörstadt werden die zur Herrschaft Rheinfel-
den gehörenden Dörfer Nollingen, Herten, Warmbach und Wyhlen ausgeraubt, wobei die
Basler gegen l'lOO Stück Vieh erbeuten; nach Offenburg bestand die Beute neben Hornvieh
aus Pferden und aus "sackplunder". Auch 20 Gefangene fallen den Baslern in die Hände,
wogegen die Säckinger einen Basler Söldner fangen. Nollingen und nicht näher bezeichnete
andere Dörfer werden zudem noch in Brand gesteckt.2" Nach Beinheim hätte dieser Raubzug
sogar bis vor die Tore Säckingens geführt: "Am 7. tag des hewmonats zugent die von Basel
mit 1'500 mannen zu rosz und ze fuosz über Ryn hinusz (also auf dem rechten Rheinufer) für
Seckingen und verbrannten do die vorstat und zwey doerffer und brachten morndisz ein
grossen roub." Doch liegt hier vielleicht ein Mißverständnis vor.22*

Abb. 10: Otlingen um 1620; Kupferstich von Daniel Meissner

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