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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 2.1992
Seite: 66
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Abb. 16: Die Burg zu Breisach gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges,
von Norden her gesehen. Gezeichnet von Joh. Jakob Arhardt

vor der unmenschlichen Behandlung, der man sich von Seiten der fremden Soldateska
ausgesetzt sah. die Flucht ergriffen. Durch die Fahrlässigkeit der Besetzer sei es zu Bränden
gekommen, welche die Stadt und ihre Bewohner gefährdeten. So wird Breisach für Knebel
zum warnenden Beispiel dafür, was andere Städte zu gewärtigen haben, wenn sie sich mit
diesem Burgunder Herzog einlassen. An Hagenbach selber läßt er keinen guten Faden; er
nennt ihn einen schändlichen Buben (pessimus ribaldus) und scheut sich nicht, eine Menge
anstößiger Geschichten über ihn auszukramen, die ihm eigenartigerweise von Geistlichen
zugetragen worden sind. Mit der größten Genugtuung verweilt er beim Prozeß und
anschließend bei der Hinrichtung des verhaßten Landvogts.52

Verschiedentlich beschäftigt unseren Chronisten die Rolle des Markgrafen Rudolf IV. von
Hachberg. der als Graf von Neuenburg am See durch Berns Krieg gegen Burgund in eine
schwierige Lage geraten war. Obwohl mit Bern im Burgrecht, erfreute er sich großen
Ansehens am burgundischen Hof: zudem stand sein Sohn Philipp im Dienste Burgunds.
Wenn nun aber Knebel behauptet, der Markgraf habe sich geweigert, sich dem Heereszug
gegen Hericourt anzuschließen, weshalb die erzürnten Berner daraufhin die Herrschaften
Rötteln, Sausenberg und Badenweiler zum Ärger der Zürcher, welche diese Herrschaften
ebenfalls beanspruchten.in Besitz genommen hätten, so hat er wohl die Hintergründe dieser
Aktion nicht ganz durchschaut. Sie geschah in Wirklichkeit im Interesse des Markgrafen, der
sich wegen seiner heiklen Stellung zwischen Burgund und Bern zur Neutralität veranlaßt sah
und eben dadurch das Mißtrauen der Eidgenossen erregte. Es ist also nur konsequent, wenn
die Berner. wie Knebel ausdrücklich festhält, wenige Wochen später, am 21. November
1474. die Herrschaft Rötteln unter ihren Schutz nahmen, indem sie die wehrfähige Mannschaft
dem Schultheißen und der Stadt Bern die Treue schwören ließen, zum Verdruß der
übrigen Eidgenossen, die sich übergangen fühlten.531

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