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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 2.1992
Seite: 76
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1992-02/0078
Bearbeiter Pfarrer Tryphius gefunden: "Der Fürst ist lobenswert; obschon er sich nicht offen
zum Evangelium bekannt hatte, bewies er doch seine freundliche Gesinnung gegen uns durch
diesen ehrenhaften Schritt: wenn auch der Erfolg nicht der gewünschte war, verdiente doch
seine Bereitwilligkeit unsterbliches Lob".87'

Nicht von Vermittlung, sondern gar von aktiver Unterstützung wissen die Basler Ratsbücher
zu berichten. Als Basel sich im September 1461 anschickte, das Schloß Ortenberg bei
Schlettstadt zu belagern, wo sieben Überfallene Basler Kaufleute gefangengehalten wurden,
erhält Basel u.a. auch die aktive Unterstützung durch Markgraf Rudolf.88'

cj Verschiedenes

Offenburgs Verhältnis zum Markgrafen - er war sowohl dessen Lehensträger als auch sein
Gläubiger - erweckte das Mißtrauen der den Rat beherrschenden Zunftbürger. Umständlich
erzählt der Angefochtene, wie er im April 1445 wegen verfallener Gelder durch seine
Knechte Mahnbriefe nach Fischingen und nach Rötteln schickt. Bei der Rückkehr von
Rötteln wird sein Laufbursch bei der Theodorskirche in Kleinbasel abgefangen und
durchsucht. Offenburg selber wird von der Bürgerschaft verdächtigt, dem Markgrafen
verräterische Briefe zugespielt zu haben. Die Sache wirbelt derart Staub auf. daß der Pfarrer
von Rötteln mit seinem Kaplan in Basel zugunsten Offenburgs als Entlastungszeuge
auftreten muß.89'

Von der Erhebung einer Verbrauchssteuer auf Korn und Wein durch Markgraf Rudolf rv.
im Januar 1446 erzählt Beinheim: "Umb die selbig zyt leit der jung margroff von Roetelen
ein Schätzung uff sin volck; schluog ein Schilling uff ein viernzel korn, und kleineret die mosz
umb ein pfennig. das namm er"90).

Auf ein Gebiet ganz anderer Natur werden wir durch den Kartäuser Prior Heinrich Arnold
von Ahlfeld geführt, wenn er in seiner Chronik über die Gründung der Basler Kartaus sich
eingehend mit den Bemühungen des Markgrafen Rudolf III. beschäftigt, auf seinem eigenen
Territorium eine Kartaus zu gründen: "Um das Jahr 1401 hat der erlauchte Herr Rudolf.
Markgraf von Rötteln, Nachbar der Basler, aus grosser Zuneigung zum Kartäuserorden die
fromme Eingebung empfangen, wie er ein Haus des besagten Ordens in seinem Herrschaftsgebiet
errichten könnte"91'.

6. Von allerlei seltsamen Begebenheiten

Zu allen Zeiten haben die Chronisten nicht nur die geschichtlichen Ereignisse festgehalten
, sondern auch allerlei Nachrichten über außergewöhnliche Witterungsverhältnisse und
damit verbundene Teuerung oder Wohlfeile zusammengetragen, schließlich aber auch über
Unfälle. Verbrechen und Skandale berichtet. Die Basler Chronisten haben es nicht anders
gehalten.

Ungewöhnlich kalt und ausdauernd war der Winter von 1407 auf 1408. Die Kälte setzte
bereits am Martinstag (11. November) ein und währte bis zum 25. März. Unterhalb von Basel
war der Rhein vielerorts gefroren, so daß er mit Wagen überquert werden konnte. Die Mühle
von Breisach mußte ihren Betrieb einstellen. Als das Eis brach, wurden alle Brücken
beschädigt.92' Anfangs Juli 1409 vernichtete ein Hagelwetter den größten Teil von Korn und
Wein in den Dörfern Binzen. Rötteln, Lörrach, Brombach. Hauingen. Hägelberg. Weitenau
und Hausen. Ein Katastrophenjahr besonderer Art war das Jahr 1419: Pest. Feuer und Hagel
suchten unsere Gegend heim, "und sluog der hagel das Wisental duruff. von Tuomringen untz

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