Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 2.1992
Seite: 125
(PDF, 34 MB)
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z.T. mit eben abgestrichenem Rand, die Randfläche manchmal nahezu rechtwinklig zur
Innenfläche des Gefäßes gestellt. Bodeneckscherben zeigen oft sehr steilen, von unten her
zunächst fast senkrechten Ansatz der Gefäßwandung.

Bei den Verzierungen dominieren die frühen, glatten, aufgesetzten Leisten, aber auch ein
größerer Scherben mit Tupfenleistenverzierung (wie ein frühbronzezeitliches Gefäß aus
Degernau/Waldshut. aber einreihige Leiste gelocht, nicht gekerbt). (Abb. 8 u.9) Ferner sind
einige Randscherben mit Tupfenleisten und Fingerdellen an der Randlippe außen verziert.
Ein weniger dickes Scherbchen zeigt noch Spuren eines winklig angelegten Linienmusters.
Reste einer möglicherweise eingestochenen Reihenomamentik sind in einigen abgewitterten
Tonscherben nur noch schwer zu erkennen.

Die recht dicken und grobkörnig gemagerten Scherben unterscheiden sich deutlich von
bisher bekanntem Material anderer "Hagschutz"-Fundstellen, die von verschiedenen Kulturgruppen
der Jungsteinzeit stammten. Unsere Keramik gehört zu einer frühen Stufe der
Bronzezeit. Vergleichsmaterial findet sich z.B. bei der umfangreichen Fundvorlage durch J.
RAGETH aus der Siedlung auf dem "Padnal" beim Dorf Savognin in Graubünden/Schweiz,
hier besonders der frühbronzezeitliche "Horizont E".4i Einige flach abgestrichene Randscherben
erinnern auch an Keramik der Umenfeldzeit am Ende der Bronzezeit und zu Beginn
der Hallstattzeit. Hier werden künftige Analysen noch zeigen müssen, ob unser Fundmaterial
wirklich über einen so langen Zeitraum von nahezu einem knappen Jahrtausend reicht.

Unter der sehr groben Tonmagerung mit Korngrößen bis gegen 10 mm konnten auch
Kalksteinchen nachgewiesen werden. Die Hitze beim Brand der Tongefäße war also nicht
ausreichend hoch, als daß gebrannter Kalk hätte entstehen können, der längst herausgelöst
und ausgewittert wäre.

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Abb. 8: Frühbronzezeitliche Gefäßscherben vom "Hagschutz", verziert mit aufgesetzten,
glatten Leisten und sogenannten Tupfenleisten (M= 1 cm).

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