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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 2.1992
Seite: 136
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1992-02/0138
Wer war der Baumeister?

Josef Wilhelm Dürrn, der Architekt der Schopfheimer Stadtkirche, stammt aus Karlsruhe,
wo er am 14. Februar 1837 als Sohn eines Schneidermeisters geboren wurde. Er erhielt eine
schulische Ausbildung, die ihm ein späteres Studium am Polytechnikum in Karlsruhe
ermöglichte. Bedeutende Lehrer dort waren Friedrich Eisenlohr und Heinrich Hübsch, beide
waren allerdings zur Zeit von Dürrns Studienbeginn 1854 nicht mehr im Amt. Sein
wichtigster Lehrmeister wird Friedrich Theodor Fischer. Nach Abschluß seines Studiums
1858 arbeitet Dürrn in verschiedenen Architekturbüros, 1864 tritt er in staatliche Dienste bei
der Baudirektion Karlsruhe, unternimmt aber 1866/67 eine Studienreise nach Italien.
Daraufhin wird er selbst Lehrer am Polytechnikum und bekommt 1868 den Titel Professor.
Als Baubeamter wird Dürrn 1877 Baurat. 1887 Baudirektor und 1894 Oberbaudirektor. Aber
auch als Autor ist er tätig: Er gründet mit zwei Kollegen 1881 die Reihe "Handbuch der
Architektur", wovon er vier Bände selbst verfaßt. Ab 1886 wirkt Dürrn an der Inventarisierung
und Publikation badischer Kunstdenkmäler mit. Die Reihe "Kunstdenkmäler des
Großherzogthums Baden" betreut er mit anderen bis 1908. 1886 erhält er den Dr. h.c. der
Universität Heidelberg. 1902 wird er als Beamter in den Ruhestand versetzt, lehrt aber weiter
am Polytechnikum. Am 3. April 1919 stirbt Josef Dürrn.

Was hat Josef Dürrn gebaut?

Ich treffe eine Auswahl unter 50 größeren Bauten, wobei ich besonders die heute noch
existierenden erwähne:

(Datum = Baubeginn)



1868:

Karlsruhe.

Vierordtbad,

1872:

Karlsruhe,

Wohn- und Geschäftshaus Nagel,



Radolfzell,

Wohnhaus Victor von Scheffel.

1874:

Karlsruhe,

Friedhof,

1881:

Karlsruhe,

Palais Schmieder (Prinz-Max-Palais),

1882:

Karlsruhe,

Erbgroßherzogliches Palais,

1886:

Heidelberg,

Festhalle,



Karlsruhe.

Bezirksamtsgebäude.

1888:

Überlingen,

Pfarrhaus,



Schopfheim,

Evangelische Kirche.

1889:

Freiburg,

Katholische Kirche St. Johann in der Wiehre,



Villingen,

Amtshaus,

1891:

Heidelberg.

Gymnasium,



Konstanz.

Amtshaus.



Überlingen,

Amtsgericht,

1892:

Säckingen,

Amtsgericht,



Badenweiler,

Evangelische Kirche.



Überlingen,

Amtsgefängnis,

1898:

Karlsruhe,

Amtsgefängnis,

1901:

Freiburg,

Friedrichsgymnasium.

Die Lebensumstände von Josef Dürrn und die Abfolge seiner Bauten (weitgehend nach U.
Grammbitter) lassen sich in ihrer Bedeutung kurz zusammenfassen. Dürrn steigt aus relativ
einfachen Verhältnissen rasch auf. Er wird als Baudirektor und Oberbaudirektor zum

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