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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 2.1992
Seite: 177
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1992-02/0179
Daß auch dieser "provinzielle Kosmos", wie Goethe so schön und treffend die Heimat
genannt hat. von Zerstörung und Vergehen bedroht ist. lehrt uns Hebels Gedicht "Die
Vergänglichkeit", das Jacob Burckhardt eines der ewigen großen Gedichte der Menschheit
genannt hat.

Vor dieser Vergänglichkeit suchte Hebel Schutz bei den alltäglichen und wirklichen
Dingen, und der Humor war ihm sicher auch eine Form der Lebensbewältigung. Denn er
konnte und w ollte dem Vergänglichen und Bedrohlichen nicht zu viel Raum in seinem Leben
einräumen. So schreibt er z.B. während der Arbeit an seinem großen epischen Gedicht "Die
Wiese" über den Dengeligeist: "Ich mag keinen bösen oder schauerlichen Geist aus ihm
machen, aus Liebe zur Gegend, die mir durch die Quelle der Wiese fast heilig ist".

Am Ende dieser kurzen Betrachtung ist es mir nicht möglich, genau zu definieren, was ich
Johann Peter Hebel im einzelnen verdanke und w ie er mein Leben und Denken beeinflußt hat.
Aus der Beschäftigung mit ihm und seinem Werk hat sich aber mit Sicherheit das verstärkt,
was er als Grund genannt hat. warum er den Dengeligeist nicht dämonisieren wollte: Die
Liebe zu dieser Gegend, das innere Verbundensein mit diesem Fleckchen Erde an Rhein und
Wiese, mit diesem oberalemannischen Winkel, der als Drehscheibe der Völker so viel Leid
und Not gesehen hat und kaum jemals Idylle war.

Da diese hebelsche Grundstimmung auch meine Tätigkeitsbereiche maßgeblich bestimmt
hat. freue ich mich ganz besonders über diese hohe Ehrung, die seinen Namen trägt.

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