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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 1.1993
Seite: 20
(PDF, 29 MB)
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gesichert waren. Wo eine flache Verbindung zum Hinterland bestand, legten sie Wall und
Graben an.

Auch die kleine Hochfläche auf dem Klotzen wählten die Urnenfelderleute als Siedlungsplatz
: Nach Osten. Süden und Westen durch Steilhänge gesichert, brauchten sie ihren
Wohnplatz nur nach Norden mit Wall und Graben abzuriegeln, um wohlgeschützt zu sein und
die ganze Ebene und den Strom zu überblicken.

Der Wall ist heute noch gut zu sehen. Er schließt, durch Busch- und Baumbestand markiert,
den Vorderteil des Klotzen deutlich ab. Wo der Weg von Kleinkems her den Wall sichtbar
durchschneidet, betritt man das einstige Dorfareal. Von hier an kann man bis vom zur
Wegabzweigung links und rechts des Weges in den Reben Scherben jener Zeit von den
Erdschollen auflesen. An einer Stelle westlich des Weges zeigte eine kleine Grabung, daß unter
den Reben noch die Fußboden der Häuser erhalten sind und viele Topfscherben. Spinnw irtel
und anderer Hausrat vom einstigen Leben in diesem Dorf berichten können. Schön geformte
Urnen. Töpfe und Schalen zeugen vom handwerklichen Können und Kunstsinn.

Höhensiedlungen der Urnenfelderzeit sind in unserem Land nicht häufig. Deshalb besitzen
schon die in dem kleinen Grabungsfeld gefundenen Scherben und die Beobachtungen einen
hohen wissenschaftlichen Wert. Wieviel mehr stellt der unter den Reben liegende größte Teil
des alten Dorfes eine zwar nicht materielle, wohl aber kultur- und heimatgeschichtliche
Kostbarkeit dar! Darum sollte, ehe Rebumlegungen oder andere schwere Eingriffe in dieser
Fläche angesetzt werden, das ganze Areal wissenschaftlich ausgegraben werden. Wieviel mehr
und Genaueres werden wir dann von diesem Dorf erfahren, das vor 3000 Jahren auf dem
Klotzen stand! - Eine Feuersbrunst, vielleicht durch feindliche Angriffe ausgelöst, löschte das
Dorf aus.

Aus: Fritz Schülin/Hermann Schäfer: Istein und der Isteiner Klotz. 2. Auflage Schopfheim
1977, S. 18ff. (Mit freundlicher Genehmigung der Verfasserin)

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