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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 1.1993
Seite: 34
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-01/0036
Die Markgrafen von Baden (auch als "von Hoch- oder Hachberg" bezeichnet), u.a. aus
Zähringer-. Sausenberger- und Röttier Stamm hervorgegangen, treten in Basel in der zweiten
Hälfte des 13. Jahrhunderts in Erscheinung. - Versuchen wir, uns in die Zeit vor etwa 700 Jahren
zu versetzen: Zur Herrscherzeit Rudolfs von Habsburg war Basel und seine Umgebung ein
Brennpunkt des geschichtlichen Geschehens. Von der Wahl zum deutschen König überrascht,
stand der Habsburger 1273 in seinem Hauptquartier auf St. Margarethen, um die Belagerung
Basels zu befehligen. Basel öffnete dem neuen König sofort seine Tore. Lesen wir, was Andreas
Heusler in seiner "Geschichte der Stadt Basel" dazu schreibt:

"Im übrigen war die Regierungszeit Rudolfs für die Stadt eine glückliche und vielfach
glänzende Zeit. Glänzend durch die zahlreichen Hoftage, die der König hier abgehalten hat,
mit Ritterfesten und Hochzeiten, feierlich ernst durch die Beisetzung der Leiche der Königin
Anna im Münster nach eigenem Wunsch der hohen Frau, glücklich aber vorab durch die auf
des Königs Antrieb erfolgte Wahl des Bischofs Heinrich von Isny, genannt Gürtelknopf, weil
er Barfüssermönch war und als solcher auch im Bischofsamt die mit dem Seil geknüpfte
Barfüsserkuttetrug. Ein ausgezeichneter, höchst merkwürdiger Mann, über den sich schon
bei seinen Lebzeiten ein ganzer Legendenkreis gebildet hat;...In den elf Jahren seines Basler
Bistums hat er die Stadt in Frieden und Wohlstand und in treuer Anhänglichkeit an das Reich
regiert und dem König im Kriege mit Ottokar von Böhmen ein tüchtiges Basler Kontingent
zugeführt, das in der Schlacht auf dem Marchfelde bei Wien, durch die Rudolf das
Herzogtum Österreich erwarb, entscheidend mitgefochten hat. Wir dürfen wohl dieser
glänzenden Kriegstat der Basler in Ehren gedenken, ein Kleinbasier, Heinrich Schörlin,
nachmals Schultheiss von Kleinbasel, hat durch keckes Einspringen auf die Feinde die
andern mit sich gerissen und die Gegner zersprengt, unter den Augen des auf gepanzertem
Hengste bewaffnet seine Ritter und Bürger anfeuernden Bischofs"P5.

Ein weiterer treuer Parteigänger Rudolfs von Habsburg war häufig in Basel: Walter TU. von
Klingen, Minnesänger. Förderer des nach seinem Geschlecht so benannten Klingentalklosters
in Basel. Seine Tochter Klara. Markgräfin von Baden, ist gegen Ende des 13. Jahrhunderts im
Basler Klingentalkloster begraben worden. Aufgrund der sorgfältigen Zeichnungen E. Büchels
und der von ihm erhaltenen handschriftlichen Beschreibungen können wir uns, Abb. 2a und 2b
beweisen es, genau vorstellen, wie das Grab ausgesehen hat: wobei Büchel mit guter
Begründung Aussagen von Gross und Tonjola zur Grabinschrift als falsch bezeichnet hat. Eine
Vermutung Büchels, daß die Abb. 2c wahrscheinlich die Markgräfin Klara darstelle, wird
später kaum mehr ernst genommen: lassen wir aber E. Büchel immerhin in der Anmerkung P6
zu Wort kommen.

Wer sich in diese Zeit einfühlen will, liest mit Vorteil einige unter Q aufgeführte QuellenP7:
unter P7 auch: Verwandtschaften der von Klingen und der Markgrafen zu den Habsburgern.

Über den Kauf vom 13. November 1376 des "Kleinen Markgräflerhofes" berichtet der erste
Abschnitt "Besitzdauer". Hatten die Sausenberger und Röttier Herren schon früher Sitze in
Basel? Beide Familien hatten ihre Burgen wenige Reitstunden entfernt von Basel, beide hatten
im ausgehenden 13. Jahrhundert besonders nahe Verwandte in Basel. (Der letzte im Mannesstamme
der Röttier starb 1316 in Basel, seine Grabtafel ist im Kreuzgang des Basler Münsters.)
Ob die beiden Familien ihre Burgsitze für nahe genug der Stadt hielten und darum keine
Stadthäuser zu jener Zeit hatten, ob bei näheren Stadt-Verwandten allzeit ein "Basler Gastzimmer
" für sie verfügbar war oder ob uns nur keine Nachrichten von solchen Sitzen bekannt sind,
wissen wir nicht.

1376 nahm der junge Markgraf Rudolf III., Großsohn von Markgraf Rudolf L und seiner
Gemahlin, der Erbtochter von Rötteln. an den Festlichkeiten teil, die unter dem Namen der
"Bösen Fasnacht',ps in die Basler Geschichte eingingen. Unter den von der Basler Bürgerschaft
Gefangengesetzten befindet sich auch der Markgraf von Hachberg-Sausenbergre. Vielleicht war

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