http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-01/0113
Kleinbasel besorgt war und den Cliquen Prämien versprach, wenn sie bis zum Badischen
Bahnhof marschierten. Da jedoch die meisten Cliquen zum Großbaslercomite hielten, fusionierten
beide Ausschüsse 1906 zum ersten eigentlichen Fasnachtscomite.
Monstertrommelkonzert, Trommelschule, Laternenausstellung
In diesem Jahr wurde auch das erste Monstertrommelkonzert und die erste Laternenausstellung
organisiert. 1908 folgte diesen neuen Institutionen die erste Trommelschule zur
Vereinheitlichung und Förderung der Popularisierung des Basler Trommeins, welches vorher
nur Virtuosen vorbehalten schien. Da aber Cliquen das Comite als Schikane empfanden, auch
Streitigkeiten mit rivalisierenden Gruppen aufgetreten waren, wurde es 1909 aufgelöst und
1910 durch ein neues ersetzt, das sich aus Vertretern der Cliquen unter einem unparteiischen
Obmann zusammensetzte.
Cliquen
Damals gab es neun Cliquen, worunter die Basiliska, Mittwochsgesellschaft. Olympia,
Pumpclub. Lälli, Barbaraclub, VKB und Alte Garde, wovon die meisten noch existieren, femer
10 Knabenzüge und 20 Gruppen und Musiker.
1. Plakette
1911 wurde die erste Plakette zur Finanzierung der allgemeinen Auslagen eingeführt, samt
informierendem Führer mit Beschreibung der Gruppen, der am Sonntag vor Morgenstreich für
20 Rappen ausgegeben wurde, somit der Vorläufer unseres Rädäbäng (seit 1949). Weitere
finanzielle Zuschüsse sicherte der Verkehrsverein dank einer Kollekte.
1. Weltkrieg
Der erste Weltkrieg bedeutete einen jähen Abbruch der Fasnachtsbelustigungen, so daß nur
zwei Monstertrommelkonzerte 1915 und 1916 zustande kamen und auf die Herausgabe einer
Plakette verzichtet wurde. Ja, sogar 1919 wurden höchstens der Morgenstreich und ein
Maskenball toleriert, ein cortege aber polizeilich aufgelöst. Die um sich wütende Grippe von
1920 zwang, den Morgenstreich auf Ende März zu verschieben.
Schnitzelbankcomite
Erst 1921 nahm das Fasnachtstreiben wieder seinen gewohnten Lauf, und im gleichen Jahr
wurde ein Schnitzelbankcomite gebildet. 1922 beginnen erstmals "Rahmestiggli", humorvolle
scetches, die Trommel- und Pfeifervorträge am Monstertrommelkonzert zu umrahmen.
Marschroute
Während bis 1914 keine feste Marschroute für den cortege vorgeschrieben war, bestimmte
man zumindest 1906 eine feste Achse zwischen Aeschenplatz und Restaurant Warteck im
Kleinbasel, was dank Subventionierung des Wurzengraberkämmerlis zustande kam, eine
Achse, auf welcher die Mitglieder des Prämierungsausschusses zirkulierten. Noch wollte man
keinen gemeinsamen und einheitlichen Zug. sondern die Freiheit der einzelnen Gruppen sollte
gewahrt bleiben.
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