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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 2.1993
Seite: 6
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-02/0008
Aus einem bescheidenen Dorf entwickelte sich der erste bedeutende Industrieort im
Wiesental.

Als 1865 das Eisenwerk stillgelegt wurde, siedelte sich dort die Textilindustrie an. diese
entwickelte sich in späteren Jahren zum größten Arbeitgeber in Hausen. Ähnlich wie in den
1870er Jahren gab es auch in den Jahren zwischen 1965 bis 1975 einen großen Zuzug von
ausländischen Arbeitskräften mit ihren Familien nach Hausen.

Etwa zwei Drittel kamen aus Italien, die anderen aus Portugal. Durch Arbeitsverträge waren
sie an einen neuen (Wohn-)Ort gebunden.

Zu Beginn der 90er Jahre dieses Jahrhunderts zeichnete sich eine erneute Krise in der
deutschen Textilindustrie ab2'.

Die wenigen, durch technische Erneuerung leistungs- und konkurrenzfähig gebliebenen
Textilbetriebe haben in den Jahren 1991 und 1992 weiterem Druck aus Fernost noch standhalten
können.

Jedoch im oberen Wiesental, vor allem in Zell, Atzenbach und Schönau ergab sich ein völlig
verändertes Bild. Die Textilindustrie, einst die Landschaft prägend, baute seit 1985 ständig ab,
bedingt auch durch den Wechsel der Aktieninhaber.

Etwa ab 1970 ist in Hausen ein Wandel festzustellen: Weg vom kleinen Arbeiter- und
Industrieort - hin zur ländlichen Wohngemeinde.

Im Rückblick erscheint es besonders erwähnenswert, daß in der Zeit zwischen 1880 und
1911, in der Amtszeit von Bürgermeister Johann Jakob Roths, gleich drei bedeutsame Einrichtungen
für das Dorf geschaffen wurden:

Die zentrale Wasserversorgung mit der Fassung von Quellen und dem Bau eines Wasserhochbehälters
, der Neubau der Schule und der neue Friedhof auf den Dellen waren wichtige und
wegweisende Projekte.

2. Gemarkung und Grundherrschaft

Wo das Wiesental breiter wird und die Straße über den Maiberg ins Kleine Wiesental
abzweigt, liegt im Banne der Hohen Möhr3' das Dorf Hausen, das heute 2.331 Einwohner
zählt41.

Die Gemarkungsfläche umfaßt 514 Hektar, davon sind 151 Hektar Wald. Die frühen
Rechtsverhältnisse von Hausen sind ungeklärt, obwohl die hochgerichtlichen Rechte der
Markgrafen von Höchberg mit einiger Sicherheit auf die Breisgaugrafschaft und die Herren
von Rötteln zurückgeführt werden können.

Das Dorf kam zu Beginn des 14. Jahrhunderts aus dem Besitz der Herren von Rötteln an die
Markgrafen von Hachberg-Sausenberg.

In einer Urkunde vom 13. Juli 1362 wird festgestellt, "daß in dem dorfe und banne ze Husen
den Brüdern Dieczscheman und Lienhart aus dem Basler Patriziergeschlecht zer Sunnen die
niedere, den Markgrafen aber die hohe Gerichtsbarkeit" oblag. Nach einem Berain5' von 1572
"ist Karl Markgraf zu Baden und Höchberg, Landgraf zu Sausenberg, Herr zu Rötteln und
Badenweiler rechter einiger Herr und Inhaber des Fleckens Husen und hat allda alle hohen
landesfürstlichen Regalien, Forst- und Wildbann, desgleichen den Stab aller hohen und
niederen malefizsträflichen und gerichtlichen Juris Diction, Ober- und Herrlichkeiten. Und
derwegen alle Gebot und Verbotfrevel, Strafen und Bußen und alle anderen Recht, Gerechtigkeit
und Dienstbarkeiten und sonst niemand anders ...6|".

Auf Ansprüche der Inhaber von Altenstein und Zell könnte ein Vergleich mit Markgraf Rudolf
aus dem Jahre 1406 hinweisen. Bereits 1514/15 gehörten alle Rechte den Markgrafen, welche
auch die örtliche Steuer in Höhe von 24 Stebler71 bezogen. Es gibt Hinweise darauf, daß Hausen
spätestens 1473 zum Amtsbereich Schopfheim gehört hat81.

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